In Niederösterreichs Lokalen kursierten Briefe, in denen Tipps zur Wirtshausprämie gegeben wurden. Von einer “Panierquote neu” war die Rede, ebenso wurde die Eindeutschung von Namen wie jenem des Cordon Bleus oder des Medium-Rare-Steaks gefordert. Absender war die FPÖ Niederösterreich. Nur freilich stammten die Briefe nicht aus freiheitlicher Feder. Der wahre Absender war die “Tagespresse”.

Stellungnahme der Tagespresse

Die Aktion war als Kritik an der Prämie gedacht und sollte die Gastronomie davor warnen, “was den Lokalen in Niederösterreich künftig bevorsteht”. In die Irre wollte man aber niemanden führen, betonte Fritz Jergitsch von der “Tagespresse” gegenüber dem “Standard”. Rechtlichen Folgen sah man gelassen entgegen. Am heutigen Montag wurde diese Drohung Realität. Die FPÖ klagt die “Tagespresse” nach Fake-Briefen auf 47.500 Euro.

Das Satire-Portal reagierte mit einem Artikel auf die Klage. In einer Stellungnahme der Redaktion heißt es dort etwa: “Wir sind eine freiheitsliebende, unabhängige Redaktion, die sich den Mund nicht von denen da oben (FPÖ Niederösterreich), die sich an den Futtertrögen des Systems laben und dank Korruption und Fantasie-Spesen in Saus und Braus leben, verbieten lässt”.