Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat einen Schüler aus Wien als mutmaßliches Mitglied der „Feuerkrieg Division“ ermittelt. Bereits bei internationalen Ermittlungen und anschließender Zerschlagung der aus Estland gesteuerten Gruppe vor knapp drei Jahren hatte es erste Hinweise darauf gegeben, dass einer der aktiven Chat-Teilnehmer von Österreich aus agierte. Es verdichteten sich die Indizien, dass es sich bei dem Akteur um einen damals 17 Jahre alten Wiener mit Verbindungen in die rechtsextreme Szene handeln dürfte.

Anleitung zum Bombenbau weiter verbreitet

Die Vorwürfe gegen den Beschuldigten wiegen schwer: Aufruf zu rechtsterroristischen Anschlägen (außerhalb Österreichs), Verbreitung bzw. Anleitung zum Bau von Bomben oder Waffen aus 3D-Druckern sowie Unterrichtung anderer Mitglieder in Datenverschlüsselung.

Bei einer von der Staatsanwaltschaft Wien angeordneten Hausdurchsuchung am 17. Mai stellte der DSN einschlägiges Beweismaterial sicher. Die Operation fand zeitgleich mit Unterstützung des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien sowie des Einsatzkommandos Cobra an drei Adressen statt. Das Beweismaterial bestand u.a. aus Schusswaffen, Hieb-und Stichwaffen sowie Schreckschusswaffen, Gegenständen mit NS-Bezug und diversen Datenträgern.

Innenminister Kerner unterstreicht konsequentes Vorgehen

Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) belegt der Aufklärungserfolg, wie konsequent gegen jede Form von Extremismus vorgegangen werde. Alleine im vergangenem Jahr seien mehr als 660 Personen wegen rechtsextremistischer Straftaten zur Anzeige gebracht, mehr als 100 Hausdurchsuchungen vorgenommen und 37 Festnahmen vollzogen worden.

Die “Feuerkrieg-Division” ist eine international vernetzte Gruppe, die hauptsächlich im Internet agiert. Sie wird global als rechtsterroristische Gruppe eingestuft, von der tatsächliche “Bedrohungslagen” ausgingen. Die Mitglieder vernetzten sich hauptsächlich auf verschlüsselten Telegram-Kanälen mit internationalen Sympathisanten. Sie tauschten auf diesen Kanälen antisemitische, rassistische, NS-verherrlichende, terroristische und gewaltaufrufende Inhalte untereinander aus.