Nicht nur der öffentlich-rechtliche ORF in Österreich hat jüngst nach Bekanntwerden von Mondgehältern seiner Mitarbeiter seinen Ruf als Selbstbedienungsladen auf Kosten der Gebührenzahler unterstrichen. Auch innerhalb der deutschen ARD scheint jeder Skrupel verloren gegangen zu sein, wie der Fall der fristlos gefeuerten Ex-Intendantin Patricia Schlesinger zeigt.

Die frühere Chefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) stürzte im vergangenen Sommer nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft und der Verschwendungssucht. Sie soll Dienstliches und Privates vermischt und das Geld der Gebührenzahler mit beiden Händen zum Fenster hinausgeworfen haben. Für einen überteuerten Dienstwagen, ein Luxusbüro und kostspielige Luxus-Empfänge. Schlesinger selbst bestreitet dies.

Anwalt: Überzogen, ihr die Pension zu nehmen

Ihren fristlosen Rauswurf – ein Novum in der deutschen TV-Historie – bekämpft sie vor dem Landgericht Berlin. Dort streitet die frühere hoch angesehene TV-Reporterin auch um ihre Betriebspension. Ihre Anwälte fordern vom öffentlich-rechtlichen Gebührensender 18.384.54 Euro monatlich. Dies stünde der ehemaligen Top-Verdienerin nach über 30-jähriger Betriebszugehörigkeit zu.

Wie sagte doch einer ihrer Rechtsvertreter trotz des unrühmlichen Abgangs seiner Mandantin: “Es wäre doch völlig überzogen, ihr die Rente zu nehmen.”