Die USA sind nach eigener Darstellung zum weltgrößten Exporteur von Flüssigerdgas (LNG) geworden. Wie die US-Behörde Energy Information Administration (EIA) mitteilte, stiegen die US-Exporte in der ersten Jahreshälfte um zwölf Prozent auf durchschnittlich 11,2 Milliarden Kubikfuß (317,15 Mio. Kubikmeter) im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2021. In den ersten fünf Monaten des Jahres seien etwa 71 Prozent der US-Exporte an die EU und Großbritannien gegangen.

Mit Hilfe der USA aus der Umarmung des russischen Bären

Die US-Behörde berief sich auf Daten der Nichtregierungsorganisation Cedigaz. MIt US-Flüssiggas will sich die EU aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen lösen. Ende März schlossen US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Deal, der allein für heuer die zusätzliche Abnahme von 15 Milliarden Kubikmeter LNG vorsieht. Im Juni importierte die EU erstmals mehr Gas aus den USA als aus Russland.

Damit lösen sich die europäischen Staaten im Schnellverfahren und unter enormen Kosten aus der seit Jahren kritisierten Gas-Abhängigkeit von Russland. Deutschland und Österreich hatten auch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2014 am Kauf von russischem Gas festgehalten und sogar in den Bau von Pipelines investiert statt andere Lieferanten zu finden.