Die schöne Julian Moore war auch da, und Eva Longoria hatte eine nette Nebenrolle: Den großen Auftritt “stahl” sich jedenfalls ein Ukrainer – Wolodymyr Selenskyj (44) nutzte die Zuschaltung aus Kiew für einen weiteren Propaganda-Offensive.

Selenskyj spielte in seiner Rede auf Charlie Chaplins Filmklassiker „Der große Diktator“ an und sagte: „Am Ende wird der Hass verschwinden und die Diktatoren werden sterben.“ Chaplins im Jahr 1940 uraufgeführtes Werk gilt bis heute als besonders wirkmächtige Satire gegen Adolf Hitler. „Wir brauchen einen neuen Chaplin, um zu beweisen, dass die Filmwelt nicht stumm ist“, sagte Selenskyj weiter. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fragte er: „Wird die Filmwelt still bleiben oder wird sie die Stimme erheben?“ Das Publikum quittierte seine Rede mit Standing Ovations.

Großes Kino in Cannes: Wolodymyr Selenskyj bei der Festival-Eröffnung

Boykott-Diskussionen

Bereits vor Selenskyjs Auftritt hatte der Ukraine-Krieg im Vorfeld das Festival bestimmt: Filmtitel und Boykottforderungen hatten für Diskussionen gesorgt. Kurzfristig ins Programm genommen wurde der letzte Film des litauischen Filmemachers Mantas Kvedaravicius, der diese Woche zweimal in Cannes gezeigt wird. Kvedaravicius war im April in Mariupol erschossen worden.

In Cannes drängelt sich aber auch heuer erneut die Prominenz am roten Teppich: Tom Hanks, der in einer Filmbiografie über Elvis Presley von Baz Luhrmann mitspielt, wird genauso erwartet wie Tom Cruise, der mit seiner Fortsetzung des Spektakels „Top Gun“ zugegen ist. 30 Jahre nach dem Kassenschlager schlüpft Cruise wieder in die Rolle des früheren Kampfpiloten Pete „Maverick“ Mitchell, der nun als Fluglehrer arbeitet. Schon nächste Woche startet der Film in den heimischen Kinos.

Wow-Effekt am Roten Teppich: Julian Moore.
Auch in Cannes: Eva Longoria