Normalerweise sind die Malediven für ihre luxuriösen Hotels und traumhaften Strände bekannt. Allerdings wird Radikalisierung zunehmend zu einem Problem für den sunnitisch-muslimischen Inselstaat. So machen die Behörden etwa auch “religiöse Extremisten” für einen Mordanschlag auf den Parlamentspräsidenten Mohamed Nasheed im Mai 2021 verantwortlich, den der Politiker überlebte.

Islamisten stürmten auf den Malediven ein Yoga-StudioScreenshot/Twitter

Auch heute, Dienstag spielten sich verstörende Szenen ab. Islamisten stürmten eine Yoga-Veranstaltung. Örtlichen Medien zufolge störten Dutzende Angreifer die Veranstaltung im Urlaubsparadies und kritisierten Yoga als im Widerspruch zu den Lehren des Islam stehend. Die Polizei musste sogar Tränengas einsetzen, um die Islamisten zu vertreiben. Es gab sechs Festnahmen. Offiziellen Angaben zufolge schwenkten die Angreifer Flaggen mit religiösen Symbolen und vertrieben die Menschen von ihren Yogamatten.

Der maledivische Präsident Ibrahim Mohamed Solih äußerte sich zu diesem Zwischenfall auf Twitter. Er nannte den Angriff “sehr besorgniserregend”. Außerdem fügte das Staatsoberhaupt der Malediven hinzu, dass die Polizei ermittle. “Die Verantwortlichen werden schnell vor Gericht gestellt werden,” betonte Solih.

Die Regierung geht entschlossen gegen Islamisten vor: 2019 nahm die Polizei einen mutmaßlichen Rekrutierer der Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) fest, ausländischen Predigern ist die Einreise verboten. Die Zusammenkunft in Malé war eine von vielen weltweiten Veranstaltungen, um den Internationalen Yoga-Tag zu feiern. Seit seiner Einführung durch die Vereinten Nationen im Jahr 2014 wird er jedes Jahr am 21. Juni begangen.