“Ja, die große Gegenoffensive hat begonnen”, meldete die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar (44). Am Freitag relativierte ihr Präsident, Wolodymyr Selenskyj (45) den Zeitrahmen für den großen Gegenschlag. In seiner abendlichen Videoansprache sagte er: ” “Wir bereiten aktiv neue Brigaden und Einheiten vor, die sich an der Front bewähren werden”. Hilfe bei dieser Vorbereitung kommt von westlichen Partnern, die im Rahmen des Ramstein-Formats der Ukraine bei der Verteidigung helfen. “Ihre Entschlossenheit entspricht voll und ganz der tatsächlichen Situation und den Bedürfnissen auf dem Schlachtfeld”, sagte Selenskyj weiter.

Polen soll "Panzerwerkstatt" der Ukraine werden

Aus Ramstein gab es einige neue Zusagen an Kiew – und die Vorbereitung auf massive Panzerschalchten: Leopard-Panzer aus Deutschland, die im Ukraine-Krieg beschädigt wurden, sollen so künftig in Polen repariert werden und damit schneller zurück an die Front kommen. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius vereinbarte am Freitag in Ramstein mit seinen Kollegen aus Warschau und Kiew den Aufbau eines entsprechenden Instandsetzungszentrums. Zur “fairen Aufteilung” der Kosten von 150 bis 200 Millionen Euro im Jahr habe man sich auf eine Fondslösung geeinigt.

Schwört auf Luftverteidigung: US-General Mark Milley

Abrams-Panzer aus den USA sollen "einen Unterscheid" machen

Die wichtigste militärische Hilfe für die Ukraine ist laut US-General Mark Milley Lieferung von Luftverteidigungssystemen. “Entscheidend ist Luftverteidigung, Luftverteidigung, Luftverteidigung,” sagte Milley nach dem Treffen der westlichen Verteidigungsminister auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland. Kampfjets meint er damit allerdings dezidiert nicht. Die Ausbildung der Piloten würde zu lange dauern und Russland verfüge über eine erhebliche Anzahl an Kampfjets.

General Milley kündigte an, dass in den nächsten Wochen amerikanische Abrams-Panzer nach Deutschland geschickt würden, damit ukrainische Soldaten daran ausgebildet werden können. Es handele sich aber zunächst um Trainings-Panzer. Er äußerte sich zuversichtlich, dass Abrams-Kampfpanzer bei den Kämpfen “einen Unterschied” machen würden. Wann die Kampfpanzer dann geliefert würden, sagte er nicht. Die US-Regierung hatte der Entsendung an die Ukraine nur zugestimmt, nachdem die Bundesregierung ihrerseits zugesagt hatte, Leopard-Panzer zu liefern. Der ebenfalls in Ramstein anwesende ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow nannte die Gespräche zu Beginn des Treffens bei Twitter “ergiebig”.

US-Kampfpanzer Abrams sollen in der Ukraine einen Unterschied machen
Die aktuelle militärische Lage im Osten der Ukraine
Deutschland hat die Entsendung einer "Patriot"-Luftabwehreinheit mit hundert Raketen in die Ukraine bestätigt.