Wien baut ab kommender Woche das Angebot für freiwillige Coronatests in den Kindergärten aus. Das bestätigte am Freitag das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Zuvor hatte ORF Wien darüber berichtet. Näher besehen wirft die Maßnahme mehrere Fragen auf.

Lutschertests für jene Kinder, die keine Gurgeltests machen können

Die rund 1600 städtischen und privaten Kindergärten erhalten PCR-Lutschertests für jene Kinder, die noch keine PCR-Gurgeltests nutzen können. Die Tests können daheim von den Eltern durchgeführt und an einem vorgegebenen Tag im Kindergarten abgegeben werden. Zuvor waren ab April 2021 PCR-Lutschertests in fünf Wiener Kindergärten erprobt worden.

Kopfschütteln löst die Aktion beim Public-Health-Experten Martin Sprenger aus.

Martin Sprenger von der Medizinuni Graz vermisst öffentliche KritikRobert Newald/picturedesk.com

Sprenger: "Keine Evidenz, keine Transparenz"

“Eine Maßnahme ohne jegliche Evidenz, ohne Abschätzung der erwünschten und unerwünschten Wirkungen”, kommentiert er auf Facbeook. “Ohne Transparenz der Kosten, Verträge und Interessenskonflikte. So was ist im Moment nur in Deutschland und Österreich möglich.”

Vor allem eines sei erschreckend: “Dass es keinen Widerstand und Widerspruch aus der österreichischen Wissenschaft oder Public Health Community gibt. Nicht einmal kritische Fragen werden gestellt.”