Gewalttätige Ausschreitungen: Britische Regierung will jetzt hart durchgreifen
Seit dem tödlichen Angriff auf den Taylor Swift-Tanzkurs in Southport ist es in Großbritannien zu zahlreichen Ausschreitungen gekommen – etliche Menschen wurden dabei verletzt und Fahrzeuge angezündet. Die britische Regierung will diesen Taten nun mit harter Strafverfolgung begegnen.
“Ich garantiere Ihnen, Sie werden es bereuen, an diesen Unruhen teilgenommen zu haben”, sagte der sozialdemokratische Premierminister Keir Starmer bei einer Pressekonferenz an Randalierer und Scharfmacher gerichtet. Wer sich an der Gewalt beteiligt habe, werde die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, sagte der frühere Chefankläger.
Starmer berief am Montag eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra im Regierungssitz 10 Downing Street ein. Neben dem Regierungschef und verschiedenen Kabinettsmitgliedern nahmen auch Vertreter der Polizei teil. Im Zuge der Krawalle in englischen und nordirischen Städten wurden in den vergangenen Tagen etliche Polizisten verletzt, Fahrzeuge angezündet und Gebäude attackiert. Hunderte Randalierer wurden Medienberichten zufolge festgenommen. Der Sender BBC gab die Zahl der Festgenommenen mit mindestens 250 an.
Zwei Hotels wurden attackiert
Am Wochenende waren im Zuge der Ausschreitungen zwei Hotels attackiert worden, in denen Asylwerber untergebracht sein sollen. Hunderte Randalierer hatten sich am Sonntag in Rotherham in der Grafschaft South Yorkshire vor einem Hotel versammelt, Fenster eingeschlagen und Feuer gelegt. Auch die Polizei wurde mit Wurfgeschossen attackiert. Mehrere Beamte wurden verletzt. Ähnliche Szenen spielten sich am Abend bei einem Hotel in Tamworth nahe Birmingham ab.
In den Tagen davor war es in verschiedenen englischen und nordirischen Städten zu Angriffen auf Moscheen sowie zu Zusammenstößen mit der Polizei und teilweise mit Gegendemonstranten gekommen. Das Innenministerium kündigte an, Moscheen besser vor Übergriffen zu schützen.
Tödlicher Angriff bei Tanzkurs
Zum Anlass nehmen die rechtsextremen Randalierer den tödlichen Angriff auf einen Tanzkurs in Southport nahe Liverpool am vergangenen Montag, bei dem drei Kinder getötet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden. Im Internet waren zuvor Falschnachrichten verbreitet worden, wonach der mutmaßliche Angreifer ein Asylwerber mit muslimischem Namen gewesen sein soll. Die Polizei widersprach dem. Inzwischen wurde der Name des Verdächtigen veröffentlicht. Es handelt sich um einen in Großbritannien geborenen 17-Jährigen, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Das Motiv für die Tat ist unklar.
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