Österreich wird nächsten Winter (!) eine Schiffsladung Flüssigerdgas (LNG) aus Abu Dhabi bekommen. Die Gasmenge bedeutet die Versorgung von 65.000 Haushalten für ein Jahr. Die Energiemenge von einer Terawattstunde entspricht etwas mehr als einem Prozent des österreichischen Gesamtbedarfs an Erdgas.

Gewessler will Versorgung auf breite Basis stellen

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach von “konstruktiven” Gesprächen in Abu Dhabi, räumte aber ein: “Wir führen diese Gespräche natürlich im vollen Bewusstsein, dass wir hier nicht in einer Demokratie sind.” Es gebe an der Regierung berechtigte Kritikpunkte, die man auch berücksichtigen müsse, um die “richtigen Lehren aus der Vergangenheit” zu ziehen und Österreichs Energieversorgung auf eine breite Basis zu stellen.

Opposition spricht von "reiner PR-Aktion"

Das verflüssigte Erdgas aus den Emiraten wird voraussichtlich nach Rotterdam geliefert und dort regasifiziert. Von dort könnte es dann über Pipelines nach Österreich transportiert werden. Häme kam von der Opposition. Die SPÖ sprach in einer Aussendung von einer “reinen PR-Aktion”. Bei der Energiemenge kamen die Sozialdemokraten auf andere Zahlen. Die Schiffsladung Flüssiggas entspreche lediglich zwei Promille der in Österreich jährlich benötigten Menge an Gas, meinte SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll.

So regieren die Wähler

Und auch bei den Wählern wollte kein rechter Jubel ausbrechen. Ganz im Gegenteil: auf Twitter kritisierten Nutzer scharf das Verhandlungsgeschick der österreichischen Delegation.

"Langstecken-Gewessler" soll das selber zahlen

Aber auch die Anreise der der Klima-Ministerin nach Abu Dhabi sorgt für Wirbel. Eben erst die CO2-Steuer für die Österreicher eingeführt, schon im Luxus-Jet zu den Scheichs – und das obwohl es ausreichend Linienflüge nach Wien gibt. “Die CO2-Abgaben dieses Flugs zahlen sicher die Steuerzahler”, ärgert sich Wiens FPÖ-Boss Dominik Nepp in der “Heute”. Er fordert: “Frau Gewessler soll das selbst bezahlen.” Und Nepp legt nach: “Gewessler, die den Österreichern das Autofahren unleistbar macht und selbst Privatjet fliegt, wird als ‘Langstrecken Leonore’ in die Geschichte der Grünen eingehen.”

Geht vor allem mit Gewesslers Anreise im Privatjet hart ins Gericht: Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp