“Wir arbeiten jetzt noch die letzten Bestellungen ab. Bald ist das Lager unseres Großhändlers aber leer, dann gibt es gar kein Heizöl mehr. Neukunden können wir derzeit sowieso nicht mehr beliefern”, schildert uns Robert Reinthaler. Frühestens im September rechnet der Lieferant aus Wien mit Nachschub. Wie sich das Angebot – vor allem aber wie sich der Preis bis dahin entwickeln wird, ist aber ungewiss.

Heizöl wird für Diesel-Produktion benötigt

Grund für die Knappheit ist, dass offenbar verzweifelt versucht wird, Löcher zu stopfen – auch wenn dabei neue Löcher gegraben werden. “Es gibt kein Heizöl, weil damit derzeit Diesel produziert wird, damit der nicht ganz ausgeht”, betätigt uns ein anderer Lieferant aus dem Großraum Wien. Auch er kann bis in den Herbst keine neuen Bestellungen mehr entgegen nehmen.

Bereits jetzt 611 € pro Jahr Mehrkosten bei Öl-Heizungen

Selbst wenn zu Beginn der Heizperiode wieder Heizöl verfügbar sein sollte, bleibt die Frage, zu welchem Preis. 163,15 € kosten den Verbrauchern 100 Liter derzeit. Noch im April lag der Preis bei 132,64 €. Geht man bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus von einem Bedarf von 2000 Liter pro Jahr aus, musste man damals 2652 € bezahlen. Heute kostet dieselbe Menge bereits 3263 €. Das ergibt eine enorme Mehrbelastung von 611 € pro Jahr. Und weitere Steigerungen sind natürlich zu befürchten.

Seit April ist der Preis für Heizöl bereits enorm angestiegen – 611 € mehr müssen Kunden im Schnitt jährlich bezahlen

OMV kann noch länger keinen Diesel liefern

Brisant: Die Diesel-Knappheit droht noch länger anzuhalten. Und somit wird der Bedarf auch weiterhin noch mit Heizöl gefüllt werden. Die OMV-Raffinerie in Schwechat kann nämlich nach dem Unfall Anfang Juni noch länger nicht voll liefern. Auch hier liegt das Versagen klar bei der Politik. Der ehemalige OMV-Chef Gerhard Roiss macht klar: “Man hätte längst Alternativen suchen müssen.” Er selbst wollte in seiner aktiven Zeit die Abhängigkeit von Russland reduzieren. Nach seiner Ära, so Roiss in der “Krone” habe man sich aber wieder von Russland umarmen lassen.

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