Bei einer Pressekonferenz am Montagmorgen gab Klimaministerin Gewessler (Grüne) gemeinsam mit dem technischen Chef des österreichischen Stromnetzbetreibers APG Auskunft zur momentanen Versorgungslage mit Strom. “Die Selbstverständlichkeit der Verfügbarkeit von Strom und Gas hat sich aufgrund des russischen Angriffskriegs geändert”, bedauert die Klimaministerin.

"Es wird zu großen Herausforderungen kommen"

“Russland erpresst uns mit Energie, und uns wird nun schmerzlich bewusst: Energie ist nicht mehr selbstverständlich”, so die Ministerin. “Unzuverlässige Atomkraftwerke in Frankreich, Dürre und Klimakrise tragen dazu bei, dass die Lage unserer Energieversorgung für die kommenden Monate angespannt bleibt”.  Deshalb habe die APG, Österreichs Stromnetzbetreiber, in den vergangenen Wochen einen “Strom-Stresstest” durchgeführt und dabei alle – zum Teil sehr ungewissen – Faktoren berücksichtigt, die diesen Winter noch eintreten könnten. Das Resultat des durchgeführten Stresstest ist beunruhigend. “Die Experten haben festgestellt, dass es diesen Winter zu großen – aber bewältigbaren – Herausforderungen kommen wird.” Bei der momentanen Stromversorgung rechne man nicht damit, dass es zu einer Unterversorgung kommt. “Erst, wenn es extrem kritisch wird, also wenn noch schwierigere Rahmenbedingungen eintreten, könnte es zur Situation der „Lastunterdeckung“– also unzureichender Stromversorgung – kommen.”

Gemeinsam mit dem technischen Vorstand der APG gab Gewessler Auskunft zur Lage der aktuellen Stromversorgung.eXXpress

Der Stresstest habe jedoch auch klar gezeigt: “In keinem der möglichen Szenarien gibt es in Österreich ein erhöhtes Blackout-Risiko.“ Darüber zeigt sich Gewessler durchaus erleichtert: “Das liegt daran, dass wir in den vergangenen Monaten und Jahren ausreichend vorgesorgt und auf nachhaltige Energiegewinnung gesetzt haben”.