Es war eine der größten Auszahlungsaktionen in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg. Seit Oktober kamen auf Initiative des Klimaministeriums unter Leonore Gewessler (Grüne) alle Menschen, die schon länger als sechs Monate in Österreich leben, in den Genuss des Klimabonus – wie eXXpress berichtete, profitierten auch Asylwerber und Häftlinge davon. Und sogar an bereits Verstorbene wurde der Klimabonus überwiesen …

Der Klimabonus wurde nicht nur per Überweisung ausgezahlt, sondern auch in Form von Sodexo-Gutscheinen, die bei den Postämtern per RSa-Brief persönlich abzuholen waren. Wie der Standard berichtet, haben nicht weniger als 97.709 Menschen den Gang zur Post unterlassen. Gutscheine im Wert von 48 Millionen Euro wurden demnach nicht abgeholt – wenn es sich um erwachsene Empfänger handelt.

48 Millionen Euro wurden in Form von Sodexo-Gutscheinen liegen gelassen

Kritik: Causa Klimabonus ist eine neverending story

Wie es jetzt weitergeht: Personen, die die Abholung aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen haben, werden nun eine Überweisung erhalten. Die nicht abgeholten Gutscheine wiederum werden an Sodexo zurückgeschickt. Immerhin: Die große Mehrheit der versandten RSa-Briefe kam erfolgreich bei ihren Empfängern an, also bei 1,19 Millionen Menschen.

Die Opposition sieht die Aktion dennoch kritisch. „Die Causa Klimabonus bleibt eine never ending story“, twitterte etwa der Neos-Abgeordnete Michael Bernhard. Für ihn liefere die Regierung „nur Missmanagement, statt wirksames Krisenmanagement“. Kritik gab es auch an der Abwicklung durch den französischen Konzern Sodexo, der damit rund 21 Millionen Euro verdiente. Das sei mehr als fragwürdig“, sagte der rote Vizeklubchef Jörg Leichtfried.