Diese Initiative soll zur thermischen Sanierung motivieren. Im TV-Spot „Österreich ist nicht ganz dicht“ sieht man zunächst ein Mädchen, das daheim im Fauteuil liegt und liest. Plötzlich bläst ein kalter Wind herein, unter dem Geheul des Fensters, das zu sprechen beginnt. Ebenso tun das die Eingangstür („Draußen ist drinnen, und drinnen ist draußen….“) und die Wände, denen anscheinend ebenfalls kalt ist.

„Österreich ist nicht ganz dicht“, heißt es am Ende. „Genau genommen sind es unsere Wände, Fenster, Türen und Dächer, die nicht ganz dicht sind. Jetzt bis zu 14.000 Euro Sanierungsbonus holen und dauerhaft Energiekosten senken.“

Global 2000 hofft auf Halbierung des Energieverbrauchs

Erfreut über Gewesslers Initiative ist Baumit, Österreichs führender Hersteller von Wärmedämmverbundsystemen. Es brauche die Kombination aus „sinnvoller Energieeinsparung“ und „alternativen Energiequellen“ für die Zukunft: „Erneuerbare Energie ist gut, mit Dämmung aber 14-mal besser“, meinte Baumit-Geschäftsführer Georg Bursik bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Gewessler wurde unter anderem auf die ungeklärte Situation der Zinshausbesitzer angesprochen. „Wir richten uns an alle, die sanieren können“, erklärte sie, und zwar in allen Stufen, beginnend mit einfachen Maßnahmen. Komplementär müssten auch die Bundesländer etwas tun. „Gebäudebestand ist Ländersache.“

In Summe hoffe man, den Energieverbrauch über die Wärmedämmung zu halbieren, erklärte Johannes Wahlmüller, der Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. Kombiniert mit erneuerbaren Energien könne der CO2-Ausstoß der Häuser dann sogar auf null sinken.

Kurzstreckenflüge gestrichen, Verständnis für Klima-Chaoten

Angesprochen auf Österreichs weiterhin bestehende Abhängigkeit von russischem Gas, behauptete Gewessler, den Anteil russischen Gases erfolgreich gesenkt zu haben. Wichtige weitere Schritte seien die Einsparung im Gasverbrauch und der Ausbau neuer Energiequellen.

Auch zum Verbot von Kurzstreckenflügen in Frankreich wurde die Klimaschutz-Ministerin befragt. „Wir haben hier schon einen Schritt gemacht“, unterstreicht sie und verweist auf die Flüge Wien-Linz und Wien-Salzburg, die bereits gestrichen wurden. Sobald die Südstrecke ausgebaut wurde, werde auch die Flugstrecke Wien-Graz eingestellt.

Die Klima-Kleber nahm die Ministerin teilweise in Schutz. „Wir stehen vor der größten globalen Herausforderung der Menschheit.“ Sie verstehe aber auch die verärgerten Autofahrer im Stau. Doch: Es bedürfen eines maßvollen Umgangs damit. „Ziviler Ungehorsam hat in einer Demokratie Platz“ – und das gelte auch für die Blockaden der Klima-Chaoten, es sei denn Menschen würden gefährdet.