Alle eXXpress-Leser wissen: Seit zwei Monaten warnt der eXXpress bereits davor, dass die extrem geringe Bevorratung der Republik mit Gas absolut keine langfristige Sicherheit bei einem Lieferstopp aus Russland bietet.

Die Kritik wurde lange Zeit ignoriert, dann kam etwas Bewegung in einen möglichen Korrekturversuch, weil der Kanzler die Energie- und Klima-Ministerin dazu drängte – mit fünf Milliarden Euro Steuergeld sollte schnell (und damit auch teuer) irgendwie noch auf dem Weltmarkt Gas zugekauft werden.

Aber auch das dürfte nicht wirklich gut funktioniert haben: Jetzt schlägt Leonore Gewessler (Grüne) selbst Alarm, irritierenderweise nicht mit einem korrekten Pressestatement, sondern mit Kurznachrichten auf der Social-media-Plattform Twitter: Die massive Drosselung der Gaszufuhr aus Russland lässt sich nicht mehr verbergen, auf dem mit Regenbogen-Fahne dekorierten Social-media-Account ihres Ministeriums ist zu lesen, dass im Winter der ganzen Nation das Gas ausgeht.

Das Geständnis per Tweet - nur noch 38,9 Terawattstunden Gas sind noch in den Tanks.

Versäumnis von Gewessler hat dramatische Folgen

Die Mitarbeiter des Klima- und Energie-Ministeriums rechnen auf Twitter gelassen vor: Österreich hat lediglich 38,9 Terawattstunden Gas eingelagert, in einem Sommermonat werden 4 Terawattstunden verbraucht. Fazit: Wenn nicht ein Wunder passiert und Wladimir Putin den Gashahn wieder öffnen lässt, dann hat Österreich Ende Februar ein massives Problem – der Gasvorrat reicht nämlich für maximal zehn Monate.

Ohne Gas fallen die Gas-Kraftwerke aus, die 16 % des Gesamtbedarfs an Strom in Österreich erzeugen – die Nation hat damit nicht nur ein Gas-, sondern auch ein Strom-Problem. Zusätzlich stehen ohne Gas Gewerbebetriebe (Bäckereien, etc.) still, aber dann auch die Papier- und Nahrungsmittel-Industrie. Zusätzlich müssen die Stahlerzeuger wie die Voest in einen Notbetrieb gehen und mit ihren Reserven arbeiten – bis zu 90 Tage sollen diese ausreichen, dann sperrt auch das Stahlwerk in Linz zu.

Nur ein ziemlich großes Wunder kann jetzt die Gas-Krise mit drohender Massenarbeitslosigkeit und darauf folgenden sozialen Unruhen verhindern.

Die für das Chaos verantwortliche grüne Ministerin halten übrigens die Kommentatoren auf Twitter für rücktrittsreif, einige fordern sogar ihre Inhaftierung. O-Ton: “Damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten kann.”

Vermutlich muss der Kanzler nochmals die grüne Ministerin dazu drängen, mit mehr Engagement an der Krisenbewältigung zu arbeiten.