Österreich holte vor vier Jahren in Pyeongchang bei der ersten Olympia-Medaillenvergabe im Mannschaftsbewerb hinter Schwarz Silber. Vier Jahre später wurde es die Goldmedaille. Für die Schweiz war diesmal schon im Viertelfinale Endstation. Insgesamt war es die dritte Alpin-Goldene in Peking für Österreich. Nach Matthias Mayer (Super-G) und Strolz (Kombination) triumphiert der ÖSV also auch im Teambewerb. Der Vorarlberger Strolz hatte zudem wie Liensberger bereits eine Silbermedaille aus dem Slalom.

“Es ist ein unheimlich schöner Abschluss dieser Spiele, dass wir da als österreichisches Team ganz oben stehen dürfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil dieses Teams sein darf”, betonte Strolz, der Österreichs Delegation bei der Abschlussfeier in Peking als Fahnenträger führen wird.

“Es tut richtig gut, weil ich weiß, ich habe es zeigen können. Jedes Duell habe ich mehr Vertrauen gewinnen können”, berichtete Liensberger, die alle ihre drei Parallel-Zweikämpfe für sich entschied. “Zusammen mit meinen Teamkollegen stehen zu können, auf dem höchsten Treppchen, ist natürlich wunderschön. Es gibt nicht viel Schöneres.”

3:1 Sieg gegen Slowenien im Viertelfinale

Für Brennsteiner war diese Medaille eine Genugtuung. Es tut der Seele sehr gut. War cool heute gegen die ganzen richtig starken Nationen. Es ist genial, dass wir da mit der Goldmedaille heimfahren dürfen”, freute sich der Salzburger, der im Riesentorlauf noch mit einer möglichen Medaille vor Augen kurz vor dem Ziel ausgerutscht war. “Es ist natürlich ein grandioses Happy End”, sagte die Riesentorlauf-Vierte Truppe. “Wir haben uns echt durchgekämpft, es war so starke Nationen am Start, das war ein Wahnsinn. Ein paar Hundertstel waren auf unserer Seite.”

Zunächst hatte Österreich zum Auftakt als topgesetzte Nation ein Freilos. Im Viertelfinale gab es ein 3:1 Sieg gegen Slowenien. Andreja Slokar und Miha Hrobat kamen dabei zu Sturz. Im Semifinale wurde es gegen Team-Weltmeister Norwegen knapper, beim 2:2 gab aber die Addition der schnellsten Laufzeiten pro Geschlecht den Ausschlag für das ÖSV-Team. Liensberger und Brennsteiner hielten sich bei ihren Duellen – jeweils auf dem offenbar schnelleren blauen Kurs – makellos. Auch im Finale hatten diese beiden auf 2:1 gestellt. Strolz verlor dann als Schlussmann im Duell gegen Alexander Schmid einen Stock und unterlag deutlich, der Deutsche blieb jedoch um 0,19 Sekunden über der entscheidenden Laufzeit.

“Es war ein Fight. Gegen Slowenien kann es schon vorbei, dann stehen wir wieder als Deppen da. Sie haben es wirklich gut gemacht, unsere Leute haben das heute sehr stabil durchgezogen. Endlich hat es sich ausgezahlt, dass wenn man einen guten, stabilen Schwung fährt, auf Dauer auch erfolgreich ist”, sagte Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter. Als offizieller Teamchef stand Alpinchef Patrick Riml auf der Liste. “Es war eine super Leistung von unserem Team. Dass wir das so abschließen können, ist natürlich sehr erfreulich”, war der Tiroler zufrieden.

Deutschland holt erste Alpin-Medaille seit acht Jahren

Norwegen konnte das kleine Finale gegen die USA klar für sich entscheiden. Superstar Mikaela Shiffrin verlässt die Winterspiele damit ohne eine Medaille. Shiffrin trat in allen Einzelrennen an. Allerdings schied sie in ihren Spezialdisziplinen Slalom, Riesentorlauf und auch in der Kombination aus. Ihre letzten Hoffnungen hatte sie in den Teambewerb gesetzt, Shiffrin verlor jedoch drei Duelle. Am Ende reichte es nur zum vierten Platz. “Ich bin nicht enttäuscht”, meinte sie dennoch, “Heute ist meine beste Erinnerung. Mit so starken Teamkollegen zu fahren, ist das beste Ende, das ich mir für die Spiele ausdenken könnte.”

Österreichs Ski-Asse jubeln über Gold im TeambewerbAPA/EXPA/JOHANN GRODER

Deutschland hingegen holte die erste Alpin-Medaille bei Olympia seit acht Jahren. Schmid, Emma Aicher, Lena Dürr, Linus Straßer und Julian Rauchfuss kamen zum Einsatz. Straßer, der bis dahin stets gefahren war, verzichtete auf seinen Final-Run zugunsten von Rauchfuss. Der Münchner tat sich nach eigener Aussage mit dem niedrigen Tempo und der drehenden Kurssetzung schwer.

Ursprünglich hätte der Bewerb bereits am Samstag stattfinden sollen. Jedoch machten kräftige Windböen ein Rennen unmöglich. Daher wurde das Rennen verschoben. Doch auch am Sonntag blies phasenweise noch heftiger Wind, dazu kamen die eisigen Temperaturen. Die Athleten behalfen sich mit dicken Decken, in die sich einige während der Wartezeiten im Zielraum hüllten.