Die Verluste an diesem Abschnitt der 1200 Kilometer langen Front sind für beide Kriegsparteien extrem hoch: Dei russischen Truppen versuchen aktuell, in einer Zangenbewegung die ukrainischen Verteidiger in der Kleinstadt Soledar – dort lebten vor Kriegsbeginn 11,560 Einwohner – einzukesseln.

Die Salzmine bei Bakhmut ist strategisch von großer Bedeutung: In den gigantisch großen Stollen können Nachschub-Güter absolut bombensicher gelagert werden, auch Panzer und Truppen können darin sicher stationiert werden.

Die Situation in Soledar, Sonntagmittag: Die ukrainischen Streitkräfte brauchen dringend Unterstützung.

Vorgehen der russischen Armee erinnert an den Kampf um Azovstal in Mariupol.

Jetzt meldete sich auch der extrem Ukraine-freundlich berichtende Bild-Redakteur Julian Röpke von einer dramatischen Entwicklung in Soledar: “Die Situation ist schrecklich. Die Russen haben bereits mehr als die Hälfte der Stadt erobert und wollen den Rest der Stadt einkesseln. Die Ukraine muss hier sofort eine große Gegenoffensive starten, sonst ist hier alles verloren. Und das könnte zu einem Domino-Effekt führen – bald müssen dann noch weitere Gebiete aufgegeben werden.”

Auch die russischen Streitkräfte dürften beim dieser Schlacht um die Salzminen bei Soledar hohe Verluste haben: Ukrainische Quellen stellten ein Foto von einem weiten Feld ins Web – und überall sind auf dieser Aufnahme Dutzende Leichen zu sehen (es ist aktuell nicht überprüfbar, ob es sich um tote russische oder ukrainische Soldaten handelt).

Der ukrainischen Armee droht jedenfalls nun eine weitere verlustreiche Kesselschlacht wie im Mai des Vorjahres in Mariupol: Hunderte kampferprobte ukrainische Soldaten starben oder gingen schwer verwundet in Gefangenschaft, als das tagelang belagerte Azovstal-Stahlwerk schließlich von tschetschenischen Truppen erobert worden ist. Azovstal war eine der größten Niederlagen der ukrainischen Streitkräfte.

Erschütterndes Bilddokument: dutzende tote Soldaten auf einem Feld vor Soledar.
Bild-Reporter Julian Röpcke über die Situation im Frontabschnitt bei Soledar.
Der aktuelle Frontverlauf im Osten der Ukraine.
"Die Lage in Soledar ist schrecklich", warnt Bild-Reporter Julian Röpcke auf Twitter.