Der Grazer Public-Health-Experte und Epidemiologe Martin Sprenger (59) kämpft um einen normalen Schulherbst – „unabhängig vom Infektionsgeschehen“. Gemeinsam mit anderen Erstunterzeichnern – darunter Mediziner, Biologen und Psychologen – sammelt er Unterschriften für eine Petition, die er der Politik vorlegen wird.

Keine Tests und Masken, Ungeimpfte gleich behandeln

Der Forderungskatalog ist an Bundeskanzler, Unterrichtsminister und Gesundheitsminister gerichtet ist, und fordert einen „normalen Betrieb in Kindergarten und Schule“ im Herbst 2022. Das beinhaltet „die Beendigung aller Maßnahmen, wie Testung von gesunden Kindern und Jugendlichen, oder die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes oder einer FFP2-Maske“. Ebenso solle weiterhin ein „uneingeschränkter Unterricht“ stattfinden, sowie sämtliche sonstige Aktivitäten, wie Sport, Singen, Theaterspielen und Schulausflüge.

Die Unterzeichner fordern eine Rückkehr des normalen SchulalltagsGetty
Auch der Turnunterricht soll ohne Einschränkungen stattfinden.APA/ERWIN SCHERIAU

Ebenso habe „jede Ungleichbehandlung aufgrund des Impfstatus, jede Form von Impfdruck und jede Form von Arzneimittelwerbung im Bildungsbereich nichts verloren.“

Infektionen bei Kindern führen zu keiner Überlastung

Dieser normale Betrieb soll „unabhängig vom SARS-Cov-2-Infektionsgeschehen“ ablaufen. Mehrere Gründe werden dafür angeführt.

Singen im Unterricht soll auch kein Problem mehr seinGetty
Auch das viele Testen gesunder Kinder soll aufhören.APA/HANS PUNZ

„Es gibt auch nach über zwei Jahren keine Belege für einen Zusammenhang zwischen SARS-CoV2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen und der Überlastung der Intensivstationen bzw. schweren und tödlichen Verläufen bei älteren Erwachsenen“, heißt es in der Petition. Und: „Im Vergleich zu anderen Altersgruppen mussten Kinder und Jugendliche am seltensten aufgrund von COVID-19 im Krankenhaus versorgt werden und es kam zu keinen Todesfällen bei gesunden Kindern und Jugendlichen“.

Gleichzeitig belegen „mittlerweile zahllose Studien“ dem „massiven gesundheitlichen und psychosozialen Schaden aufgrund eines eingeschränkten Schulbetriebs.“

Auch Theaterspielen muss ganz unkompliziert möglich seinGetty

„Erschreckende Lernunfähigkeit der Gesundheits- und Bildungspolitik“

Martin Sprenger schreibt dazu auf seiner Facebook-Seite: „Angesichts der erschreckenden Lernunfähigkeit der österreichischen Gesundheits- und Bildungspolitik, haben Ulrike (Gutkas, Anm.), Oliver (Lerch, Anm.) und ich beschlossen, gemeinsam mit einer ausgewählten Gruppe von unterstützenden Personen erneut eine Online-Petition zu starten. Titel: Kinder in der Schule.“ Schon im Sommer 2021 hatte Sprenger eine Petition initiiert. Diese kam auf etwas mehr als 20.000 Unterzeichner. Dieses Mal hoffe er auf mehr.

Keine Corona-Regeln sollen die Kinder mehr in der Schule erwartenGetty

Die Petition „Kinder in der Schule“ wird rund um den Schulbeginn dem Bildungsminister, dem Kanzler und dem Gesundheitsminister vorgelegt werde. Zu den Erstunterzeichnern gehört auch der Nordische Kombinierer Felix Gottwald. Er ist mit drei Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen der erfolgreichste Sportler der österreichischen Olympia-Geschichte.

Sollte es in den Schulen noch Corona-Regeln geben?