Mit dem Ende des Kalten Krieges ist auch die Raumfahrt lange Zeit eingeschlafen. Den Mond haben Astronauten schon lange nicht mehr besichtigt. Das soll sich nun ändern. Die USA wollen schon bald an vergangene Weltraum-Erfolge ihrer Mondmissionen anknüpfen. Im Rahmen des Artemis-Programms will man zum Mond zurückkehren und die Leistungen der Apollo-Ära sogar übertreffen.

Dafür soll vor allem ein neuer Mond-Wagen sorgen. Bei dessen Herstellung könnte das österreichische Unternehmen AVL eine bedeutende Rolle spielen, berichtet futurezone. Die AVL ist zurzeit das weltweit größte, unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen für PKW, LKW und Großmotoren.

Autonomes Fahren auf dem Mond

Das Fahrzeug heißt Lunar Terrain Vehicle. Mehrere Anforderungen der NASA soll es erfüllen: Zwei Menschen in Raumanzügen haben darin Platz, auch schwere Lasten wird es transportieren, bis zu 1,6 Tonnen über kurze Strecken, und zwar mit mindestens 15 km/h Geschwindigkeit. Die Batterie soll – im Gegensatz zu früher – wieder aufgeladen werden können, etwa an Solarmodulen. Bis zu 20 Kilometer sollen die Astronauten nach einer Batterieladung zurücklegen können. Bis zu 8 Stunden lange Ausflüge sollen möglich sein.

Die größte Veränderung gegenüber den früheren Apollo-Missionen: Auch ein autonomer Fahrbetrieb ist vorgesehen. Die Astronauten werden demnach das Vehikel für vergleichsweise kurze Besuchen nutzen. Die restliche Zeit des Jahres soll das Transportmittel Jahres selbstständig auf dem Mond herumfahren, primär um wissenschaftliche Instrumente zu verteilen. Zu diesem Zweck wird es auch über einen Roboterarm verfügen. Fracht transportieren können.

„Wir wurden von Northrop ausgewählt“

Mehrere Unternehmen haben sich in Konsortien zusammen geschlossen und bewerben sich um den Auftrag, darunter auch die AVL. Ihre Gruppe wird vom US-Unternehmen Northrop Grumman angeführt. Mit dabei sind die Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines und Lunar Outpost, und der Reifenhersteller Michelin.

AVL soll den Antrieb, die Batterietechnik und die Hard- und Software für das autonome Fahren beisteuern. Auch bei Simulation und Tests des Fahrzeugs soll das Grazer Unternehmen einen großen Anteil haben. „In diesem Bereich fehlte dem Konsortium das Know-How und wir bringen das mit“, sagt Stephan Tarnutzer, Leiter der US-Niederlassung von AVL in Detroit.

Bei der Consumer Elektronik Show (CES) in Las Vegas präsentierte Stefan Tarnutzer, Präsident der US-Niederlassung des Grazer Mobilitätsunternehmens, mit Stolz diese Pläne: „Wir sind von den Northrop Grumman-Leuten ausgewählt worden, speziell ausgewählt worden. Die sind zu uns gekommen, was wirklich super war für uns, um zu wissen, dass wir wirklich der Leader sind, wenn es um Batterien geht, E-Motoren, Steuerung in der Sicherheit. Auch die Integration der verschiedenen Komponenten und dann auch im autonomen Fahren mit Software kommt von uns – also wirklich ein großer Teil da drin wird von uns geliefert werden.“