Beim Talk-Format “Pro und Contra” auf Puls24 ging es am Dienstagabend hitzig zur Sache. Das Thema: “Wahlkampf-Hit Zuwanderung”. Neben dem Landesrat für Asyl, Gottfried Waldhäusl (FPÖ) und dem Soziologen und eXXpress-Kolumnisten Bernhard Heinzlmaier war auch die grüne Migrationssprecherin Ewa Ernst-Dziedzic eingeladen. Besprochen wurde das Thema Migration als Hauptgrund für den Wahlerfolg der Freiheitlichen bei der Niederösterreich-Wahl.

Heinzlmaier warnte davor, die FPÖ zu dämonisieren.

Heinzlmaier analysierte, dass die “FPÖ eine Existenzbewilligung hat, sie holt die konservativen Menschen ab und sollte nicht immer dämonisiert werden”. Man habe mittlerweile das Problem, “dass die Bevölkerung das Gefühl hat, dass es gar keinen Willen mehr zur Kontrolle der Grenzen in Österreich gibt”.

Waldhäusl zu nicht erfüllter Asylwerber-Quote: "Haben nur Probleme mit ihnen"

Gottfried Waldhäusl sah seine Arbeit als Asyl-Landesrat in der vergangenen Amtsperiode als erfüllt. Auf die Frage, wieso er die Asyl-Quote in Niederösterreich nicht erreicht, sondern sogar verhindert habe, wurde er sehr deutlich: “Weil wir mit ihnen (den Asylwerbern) nur Probleme haben und mir der Schutz der eigenen Bevölkerung wichtiger ist”. Ernst-Dziecic warf Waldhäusl vor, “unsolidarisch” zu sein – dieser konterte prompt: “Wir sind mit den Asylzahlen österreichweit an dritter Stelle. Und ja, die Niederösterreicher kommen bei mir zuerst”.  Auch für die Grüne Migrationssprecherin hatte Waldhäusl einen knallharten Spruch parat. Diese falle ihm dauernd ins Wort. “Können Sie mich ausreden lassen? Ich dachte immer, Frauen seien höflich. Ich habe in Niederösterreich gelernt, zuzuhören”.

Mit Asylwerbern habe man in Niederösterreich nur Probleme, so der Asyl-Landesrat.

"Dann wäre Wien noch Wien"

Zu Mitte der Sendung durfte eine Schülerin aus einem Wiener Gymnasium dem Asyl-Landesrat eine Frage stellen. “Was sagen Sie dazu, dass, wenn Sie schon vor Jahren die Grenzen geschlossen hätten, die meisten hier nicht sitzen würden, weil fast alle Eltern einen Migrationshintergrund haben.” Waldhäusl konterte darauf knallhart: “Wenn das (die Grenzschließungen) schon vor Langem geschehen wäre, und dann viele von euch nicht hier zur Schule gehen würden, dann wäre Wien noch Wien”.

Waldhäusls Aussage sorgte auf Twitter für Aufregung. Ein Benutzer schrieb: “Dass so ein Typ im Fernsehen sitzen kann sagt schon viel über Österreich aus”. Eine anderer meinte hingegen: “Wo Waldhäusl Recht hat, hat er Recht.”