Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in Weißrussland angekündigt – und damit Großalarm in Bezug auf den Weltfrieden ausgelöst. Besonders brisant: Weißrussland ist ein direktes Nachbarland von Polen. Dort trainieren zudem Truppen der NATO.

Zehn Flugzeuge transportieren die Waffen

“Moskau und Minsk haben sich geeinigt, sagte Putin am Samstagabend im Staatsfernsehen. Der Bau eines Lagers für die Waffen soll bis Juli abgeschlossen sein. Laut der russischen Zeitung “Tass” sollen zehn Flugzeuge die Atomwaffen überstellen. Beide Parteien betonen, dass dies nicht gegen internationale Verträge verstoße.

Hier verläuft die Grenze zwischen Weißrussland und Polen

Zehn Flugzeuge transportieren die Waffen

Taktische Atomwaffen haben eine geringere Reichweite als Interkontinentalraketen. Damit reagiert Russland auf die Spannungen mit der NATO im Zuge des Ukraine-Krieges. Konkret soll es sich um eine Reaktion auf die mögliche Lieferung von Uranmunition aus Großbritannien an die Ukraine handeln. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören.

“Der weißrussische Machthaber Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren”, erklärte Putin im Fernsehen. Dem Nachbarland seien auch schon Iskander-Raketenkomplexe übergeben worden. Aus Minsk gab es dazu zunächst keine Angaben.

Angst vor "Satan2"-Rakete

Die Angst vor einem Angriff mit einer “Satan2”-Rakete ist ohnehin präsent. Die gefürchtete Waffe – die im April 2022 erstmals getestet wurde – trägt seinen Namen zu recht: So groß wie ein 14-stöckiges Hochhaus, kann die smarte Lenkwaffe mit 20.000 Km/h Geschwindigkeit innerhalb kürzester Zeit Ziele auf dem ganzen Erdball vernichten. “Vier Raketen, dann ist nichts mehr da”, hieß es im damals im russischen TV. Mit einem einzigen Schlag kann sie, nuklear bestückt, eine Gegend auslöschen, die so groß wie das gesamte Vereinigte Königreich ist.