Anti-Covid-Demonstrationen am Samstag gehören mittlerweile zum Alltag, doch diesmal gesellen sich noch Anti-Israel-Demos hinzu, und zwar in der Wiener City und in Wien-Favoriten. Die Kombination verheißt nichts Gutes, gerade für die jüdische Bevölkerung, wie der eXXpress bereits berichtete, und es bedeutet auch einen Großeinsatz für die Wiener Polizei. Was bei den gegen Israel gerichteten Veranstaltungen bevorsteht, lässt sich mit Blick auf vergleichbare Demos in der Vergangenheit schon erahnen.

Vorwand um Israel in Frage zu stellen

Nicht zum ersten Mal vereinigen sich Linksextremisten und Islamisten gegen den jüdischen Staat im Nahen Osten. Kein Novum wäre es, wenn neuerlich auch türkische Fahnen zu sehen sein werden und – für jene, die genauer hinsehen – der Wolfs-Gruß der Grauen Wölfe. Wie am vergangenen Mittwoch werden wohl auch Anti-Israel-Parolen in den Straßen zu hören sein. Offiziell geht es dabei jedes Mal scheinbar “nur” um die jüngste Gewalt-Eskalation im Nahen Osten und das Leiden der Palästinenser. Für all das wird einseitig Israel verantwortlich gemacht. Doch dabei allein dürfte es nicht bleiben.

Die Terrorangriffe auf beliebige Zivilisten in Israel werden so gut wie immer verschwiegen oder mehr oder weniger implizit sogar gutgeheißen, indem sie gerechtfertigt werden. Und der jüngste Konflikt dürfte ein weiteres Mal der Aufhänger sein, um Israel grundsätzlich in Frage zu stellen. Relativierungen des Holocaust, die Israels Handeln mit dem der Nazis gleichsetzen, hat es dabei ebenfalls schon mehrfach gegeben, und unverhohlen antisemitische Sprüche auch, wie jüngst in der Mariahilfer Straße. Der Verfassungsschutz ermittelt bereits.

Keine Entspannung auf Wiens Straßen

Fakt ist: In so einer erhitzten Situation wird die Wiener Polizei nicht wenig gefordert sein. Nicht nur geht es darum, eine Eskalation und Übergriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen zu unterbinden, auch könnten bereits verbotene Symbole von als terroristisch eingestuften Organisationen geschwungen werden und Verstöße gegen das Verbotsgesetz sind ebenfalls nicht auszuschließen.

Man sieht: Alles sperrt auf, die Belastung durch die Corona-Pandemie geht zurück, damit hoffentlich auch die Anspannung in unserer Gesellschaft, aber neue Spannungen kommen hinzu, auch sie werden am Samstag auf die Straßen Wiens getragen werden. Sämtliche Juden in Wien haben bereits beschlossen, die Veranstaltungsorte großräumig zu meiden. Nichts ahnende Wiener Passanten werden ebenfalls nicht erfreut sein – auch dies nichts Neues mit Blick auf die Vergangenheit.