Erleichtert reagiert die heimische Wirtschaft auf die Lockerungsschritte der Regierung. Sowohl Handelssprecher Rainer Will vom Handelsverband, als auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer sprechen von einer richtigen Entscheidung. “Besser spät als nie!”, meint Will.

Will: "Eines der unsäglichsten Kapitel der Handelsgeschichte geht zu Ende"

Groß ist die Erleichterung beim Handelsverband: “Alle Geschäfte dürfen endlich wieder für alle Menschen da sein. Die Kräfte der Vernunft haben sich durchgesetzt.” Am 12. Februar ende “eines der unsäglichsten Kapitel der jüngeren österreichischen Handelsgeschichte – die 2G-Regelung im Non-Food-Handel.” Bis zuletzt habe der Handelsverband mit den Spitzen der Bundesregierung und den Landeshauptleuten Gespräche geführt, “um diese diskriminierende, verfassungsrechtlich fragwürdige Maßnahme aufzuheben”. Das zeige nun Wirkung.

“Der 12. Februar wird der ‘Tag des Handels’, weil wir endlich wieder für alle Menschen im Land da sein dürfen”, zeigt sich Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. “Damit enden auch die verpflichtenden 2G-Kontrollen in den Geschäften – und das muss auch so bleiben. Damit wird der Spaltung der Gesellschaft zumindest ein Stück weit entgegengewirkt. Unsere Branche bekommt wieder Planungssicherheit und wird weiterhin alle Hygiene- und Sicherheitsvorgaben sowie die FFP2-Maskenpflicht penibel einhalten. Ein Win-Win, da Existenzen und Jobs gesichert und wieder mehr Steuern für den Sozialstaat eingenommen werden.”

Mahrer: Lockerungen sind dringend notwendig, weitere müssen folgen

Will ist überzeugt: “Unseren Druck hat es gebraucht, und er hat gewirkt. Die wissenschaftliche Evidenz ist mittlerweile derart eindeutig, dass ein weiteres Aussperren von 25 Prozent der Bevölkerung aus dem Non-Food-Handel nicht mehr argumentierbar gewesen wäre. Natürlich wären wir gerne schon beim ersten Öffnungsschritt nächste Woche dabei gewesen. Aber wir freuen uns, dass wir ab 12. Februar nicht mehr Polizei spielen müssen und damit allen Menschen wieder Zuversicht geben können.”

Scharf kritisiert hatte die 2G-Regel zuletzt auch WKÖ-Präsident Mahrer. Er zeigt sich gemeinsam mit WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf ebenfalls erfreut und hofft auf noch weitergehende Schritte: “Angesichts der bevorstehenden Impfpflicht sind die von uns eingeforderten und heute angekündigten Lockerungen dringend notwendig. Beim Entfall der 2G-Kontrollen im Handel zählt für die Betriebe und deren Beschäftigte jeder Tag, daher schmerzt das spätere Inkrafttreten am 12. Februar. Ausdrücklich begrüßen wir, dass die Sperrstunde für Gastronomie und Hotels nun endlich auf 24:00 Uhr ausgedehnt wird.”

Hier solle aber nicht Schluss sein. Aufgrund der ab 4. Februar geltenden allgemeinen Impfpflicht müsse die Kontrollpflicht dann in einem nächsten Schritt auch im Tourismus sowie im Kultur- und Veranstaltungsbereich bald gänzlich fallen.