Im Kreml hat man sich schon vor dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar verkalkuliert: Während Präsident Putin davon ausging, dass der Westen tief gespalten sei, was in anderen Belangen auch stimmen mag, zeigte man gegenüber Russland Härte und Geschlossenheit.

Immer mehr Menschen zweifeln an den Sanktionen

Innerhalb weniger Tage verhängten die westlichen Staaten strenge Sanktionen gegen Russland, in der Hoffnung, die Wirtschaft des Landes lahmzulegen und Putin zum Rückzug zu zwingen. Doch mehr als vier Monate und Zehntausende von Opfern auf beiden Seiten später wird immer deutlicher, wie resistent die russische Wirtschaft und die Landeswährung, der Rubel, sind – der eXXpress berichtete.

Sanktionen wendeten sich gegen eigene Bevölkerung

Stattdessen kommt es jedoch in jenen Ländern, welche die harten Sanktionen gegenüber den Russen ausgesprochen haben, zu Gas-Notständen, exorbitant hohen Energiekosten und Angst vor Blackouts. Viele Experten warnen bereits vor sozialen Unruhen – und das scheint nun auch bei den Bürgern Europas angekommen zu sein. Auch Lebensmittelknappheit und Sprit-Rationierungen grassieren mittlerweile in Europa – der eXXpress berichtete.

Sah schon wie ein Verlierer aus - Wladimir Putin: Es scheint so, als hätte man im Kreml einen langen AtemReuters

So kommt eine „Statista“-Studie im Auftrag des Europäischen Parlaments zu einem einschneidenden Ergebnis: Im Falle steigender Energiepreise sind jetzt schon 58 Prozent aller Bürger in Europa nicht mehr bereit, die Sanktionen mitzutragen und „die Werte der EU zu verteidigen“, wie es in der Fragestellung heißt.

Bei steigenden Lebensmitteln sind es sogar 59 Prozent, die „überhaupt nicht bereit“ oder „nicht sehr bereit“ sind, sich für die Ukraine “zu opfern”. Und das, obwohl viele Experten davon ausgehen, dass die große Teuerungswelle ihre Spitze noch gar nicht erreicht hat.

Explodierende Sprit-Preise belasten insbesondere den Mittelstand, der auf das Auto angewiesen ist, sehrAPA

40 Prozent der Einwohner Europas werden durch Ukraine-Krieg und die Sanktionen bereits in ihrem Lebensstandard beeinflusst. Besonders dramatisch: Weitere 47 Prozent gehen davon aus, dass sie sich in Zukunft im Alltag einschränken werden muss. Und nur mehr elf Prozent sehen keine Beeinflussung ihres Alltages.

Große Migrationskrise droht durch Lebensmittelknappheit

Da sowohl die Ukraine als auch Russland zu den weltweit größten Exporteuren von Weizen und anderem Getreide gehören, bedroht der Konflikt die Ernährungssicherheit auf der ganzen Welt, insbesondere in der dritten Welt. Eine humanitäre Total-Katastrophe droht – der italienische Verteidigungsminister warnte vor der größten Migrationskrise aller Zeiten – der eXXpress berichtete.

Angesichts der multiplen Bedrohungslagen ist es nicht weiter verwunderlich, dass schon jetzt eine große Mehrheit der Europäer ein Ende der Sanktionen gegenüber Russland fordert…