„Liebe Bulls“, so begann Tina Deutner, die Assistentin von Didi Mateschitz ihre traurige Nachricht kurz vor Mitternacht in Englisch: „Wir müssen euch darüber informieren, dass Didi Mateschitz heute gestorben ist. In diesem Moment beherrscht uns das Gefühl der Trauer. Aber bald wird diese Trauer der Dankbarkeit Platz machen. Dankbarkeit für das, was er für so viele Menschen verändert, bewegt, ermutigt und ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben. Es ist die Aufgabe und Verantwortung von uns allen, sein Lebenswerk und seinen Geist fortzusetzen. Vielen Dank, dass Sie uns unterstützen. Dietrichs Familie, Verwandte, Freunde und engste Kollegen.“

Didi Mateschitz mit Freundin Marion Feichtner.

Der gebürtige Steirer gründete 1984 die Red Bull GmbH und eroberte mit dem Energy Drink die Welt

Dietrich Markwart Eberhard Mateschitz, wie „Didi“ mit gebürtigem Namen hieß, wurde am 20. Mai 1944 in St. Marein im Mürztal in der Steiermark geboren und absolvierte in Wien die Hochschule für Welthandel. Als hätte er geahnt, wie sehr er in diesem Welthandel mitmischen wird. 1984 gründete er gemeinsam mit einer thailändischen Unternehmerfamilie die Red Bull GmbH und machte daraus ein Imperium.

Erst nur in Österreich und im europäischen Raum, folgte in den späten 90er-Jahren über die USA aus die Eroberung der Welt. Egal wo man auf dieser Erde hinkommt, Red Bull ist schon dort.

Viele Gerüchte und Spekulationen über seine letzten Stunden

Mit diesem Energy Drink legte Mateschitz einen Erfolgsweg sondergleichen hin. Doch so sehr seine Milliarden andere beeindrucken mochten – er blieb immer Boden, lebte zurückgezogen und galt als medienscheu. Protzerei war sein Ding nicht.

Im April 2022 führte ihn das „Forbes“ Magazin in seiner Liste der reichsten Menschen weltweit auf Platz 51. Sein Vermögen wird auf 27,4 Milliarden Euro geschätzt. Mit diesem Geld hat er viel bewegt. Im Sport und auch für die Medienvielfalt: Sein TV-Engagement verhalf Österreich zu einem weiteren ernst zu nehmenden Sender, mit News, die sich oft von jenen des Gebührensenders angenehm unterschieden.

Jetzt rätselte ganz Österreich bereits seit zwei Wochen über die Schwere der Krankheit, immer wieder mussten die Sprecher des Red-Bull-Headquarters Journalistenfragen zum Gesundheitszustand des Firmenchefs mit nichtssagenden Mails beantworten: Die Nicht-Kommunikation des Firmenimperiums über die letzten Stunden von Didi Mateschitz sorgten für viele Spekulationen, Gerüchte und seltsame Social-media-Debatten – der öffentliche Unternehmer wollte – zurecht – die Öffentlichkeit bei seinem Abschied nicht dabei haben.

Didi Mateschitz wird nicht nur seiner Familie und seinem vertrauten Umfeld fehlen. Er hinterlässt auch als Unternehmer und Visionär weltweit eine große Lücke.

Didi Mateschitz ist tot.
Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz in einer Collage von Danor Shtruzman.