Nach den Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich folgt am heutigen Sonntag in Salzburg das Wahl-Finale in Österreich für das Jahr 2023. Und es wird sehr spannend: Laut aktuellen Wahlprognosen büßt der aktuelle Landeshauptmann Wilfried Haslauer und die ÖVP – wie bereits in Kärnten und Niederösterreich – einige Prozentpunkte ein. Mit den prognostizierten 31 Prozent wäre sie zwar nach wie vor auf Platz eins, die ÖVP würde jedoch etwa sieben Prozent verlieren, wie unter anderem eine Umfrage vom Lazarsfeld-Institut zeigt. Ein Abrutschen unter 30 % wäre deine deutliche Niederlage.

Als große Gewinner könnten hingegen sowohl die FPÖ mit Spitzenkandidatin Marlene Svazek als auch die KPÖ Plus mit Kay-Michael Dankl hervorgehen. Laut aktueller Umfragen kommen die Freiheitlichen auf 28 Prozent und würden somit deutlich vor der SPÖ auf Platz zwei liegen. Auch die Kommunisten überraschen bei ihren Umfragewerten: Die KPÖ Plus soll mit sechs Prozent nach 1949 erstmals wieder in den Landtag einziehen. Fünf Prozent werden in Salzburg benötigt, um den Einzug zu schaffen. Dankl kündigte bereits an, die größte Nervensäge für Haslauer zu werden.

Der aktuelle Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP)

SPÖ schafft 20-Prozent-Hürde gerade so, Grüne bleiben einstellig

Doch des einen Freud, ist bekanntlich des anderen Leid: Die KPÖ nimmt der SPÖ – mit Spitzenkandidat und Landesparteichef David Egger – wohl einige Stimmen weg. Aktuellen Umfragen zufolge schaffen die Sozialdemokraten mit etwa 21 Prozent gerade so die 20-Prozent-Hürde.

Anders sieht es bei den Grünen aus: Mit lediglich sieben Prozent wird die Partei von der derzeitigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold deutlich unter der 10-Prozent-Marke prognostiziert.

Für die NEOS mit Spitzenkandidatin Andrea Klambauer steht eine der derzeit zwei Regierungsbeteiligungen auf dem Spiel. Sollte man jene in Salzburg verlieren, bleibt lediglich die Zusammenarbeit mit der SPÖ in Wien. Im Kärnten scheiterten die NEOS an der 5-Prozent-Hürde. In Salzburg stehen die Chancen jedoch besser. Die Pinken werden mit sechs Prozent prognostiziert, so die aktuellen Umfragewerte.

Die Spitzenkandidatin der Freiheitlichen: Marlene Svazek

Rekord bei Briefwahl

Spannend wird auch die Briefwahl: Es wurden exakt 55.667 Wahlkarten ausgegeben – und damit so viel wie nie zuvor. Zum Vergleich: 2013 wurden in Salzburg 28.372 Wahlkarten und 2018 34.792 Wahlkarten ausgegeben. Damit könnte jeder Siebente (14,4 Prozent) der 386.947 Wahlberechtigten von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch machen.

Haslauers "größte Nervensäge": Kay-Michael Dankl