18.600 Euro pro Stunde, die Minute um 310 Euro. Der grünen Parteispitze ist die Kultur lieb und teuer. Das ist jetzt auch aufgrund einer Parlamentarischen Anfrage der NEOS-Abgeordneten Julia Seidl zum ersten “Forum Kultur” der Grünen im Wiener Volkstheater ganz offiziell bewiesen: Werner Kogler, der Kultur-Minister und Vizekanzler der schwarz-grünen Koalitionsregierung, überrascht in seiner aktuellen Beantwortung mit den Zahlen und Daten zu diesem Event, das schon kurz nach seinem Stattfinden von einer Redakteurin der Presse als “sinnbefreite Aktion vor halbleeren Plätzen” beschrieben worden ist.

Ein Bild vom "Forum Kultur" der Bundes-Grünen im Volkstheater.

Redakteurin schrieb: "Eine Veranstaltung sonderlicher Peinlichkeit"

Werner Kogler und auch die grüne Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer waren Ende Februar persönlich vor Ort, um an dieser Event-Premiere der Grünen im Wiener Volkstheater teilzunehmen: Irgendwie sollte ein Kabarettpreis übergeben werden, es sollte diskutiert werden, eine Rede wurde gehalten. Oder wie die Presse-Redakteurin Almuth Spiegler schrieb: “Eine Veranstaltung von sonderlicher Peinlichkeit, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie Preisverleihung oder Wahlveranstaltung (ohne Wahl) war”.

Die Kosten des achtstündigen grünen Kabaretts bringen die Steuerzahler aber sicher nicht zum Lachen: So kassierte der Redner 5000 Euro, die angeheuerte Werbeagentur 15.300 Euro, das Volkstheater (das ohnehin vom Steuerzahler mit jährlich sechs Millionen Euro subventioniert wird) erhielt für 480 Minuten Miete 31.009 Euro, das Projektmanagement des Forums 37.334 Euro.

Interessant sind auch die Kosten für das Catering: Die 799 Personen, die angeblich anwesend waren, wurden um 53.060 Euro bewirtet. Das macht 66 Euro pro Person. Zum Vergleich: Für gute Hochzeits-Menüs werden pro Gast zwischen 35 und 55 Euro kalkuliert.

Gab vor Ort auch Interviews: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne).

53.060 Euro nur für Buffet und Getränke am Mini-Event

Außerdem meinen Augenzeugen des grünen Kultur-Events, dass “sicher nicht mehr als 500 Besucher” anwesend gewesen seien – das würde dann einen Catering-Preis von mehr als 100 Euro pro Kopf ausmachen …

Übrigens: Der Moderator des Events – ein ziemlich unbekannter Kabarettist – ließ sich seine achtstündige Arbeit mit 6000 Euro Steuergeld bezahlen, das ist ein Stundensatz von 750 Euro.

Etwas weniger bekam die Anti-Rassismus-Trainerin, die für diese Veranstaltung der Bundes-Grünen engagiert worden ist: Ihre Performance kostete 4200 Euro.

Aus der aktuellen Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage.

Halten Sie es für korrekt, dass das Kulturministerium das Forum Kultur, die Kulturveranstaltung der Grünen, finanziert hat?