Palmer gilt als Außenseiter innerhalb der Grünen, genießt aber aufgrund seiner „Realo-Linie“ hohes Ansehen bei Teilen der Bevölkerung.

Im Interview sagte er dazu: “Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Risiko für die Kinder bei der Impfung größer ist als bei der Infektion. Also muss man sich für das Risiko der Infektion entscheiden. Auch wenn es die relativ hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass viele Kinder die Infektion im nächsten Schuljahr bekommen werden. Davon gehe ich aus.“

"Empörungskultur abstellen"

In dem heute veröffentlichten Interview warnte der Oberbürgermeister auch vor der „Empörungskultur“ die in Deutschland Einzug gehalten habe. Dass man Angst haben müsse, was man sage, zeichne kein gutes Bild über deutsche Medien.

„Wir haben eher das allgemeine Problem, dass es immer schwieriger wird, klar seine Meinung zu sagen, weil sofort jemand kommt, der einem erklärt, dass man ein schlechter Mensch sei. „, so der 49-jährige Bürgermeister von Tübingen, Baden-Württemberg. „Können wir nicht mal diese Empörungskultur abstellen? Es ist weder im Grundgesetz, noch sonst irgendwo festgelegt, dass man sich oder seine Kinder impfen lassen muss. Wir sollten die Freiheit zur Entscheidung hochhalten.“

Palmer ist Außenseiter der Grünen

Auch über die Schulschließungen im vergangenen Jahr war Palmer nicht zufrieden. „Da ist sich die Wissenschaft noch nicht sicher. Als Vorsichtsmaßnahme war es meiner Meinung nach okay. Aber präventive Schulschließungen im nächsten Schuljahr sind nicht in Ordnung.” Mit seinen, in linken Kreisen als “kontrovers” geltenden Aussagen stellt sich Palmer gegen die Linie der Grünen. Die skandalgebeutelte Kanzlerkandidatin seiner Partei, Annalena Baerbock, schloß beispielsweise Ende Juli eine Impfplicht nicht mehr aus.