Beim “Rat der Agora” fühlt man sich unweigerlich an einen Geheimbund des Schlags der Freimaurer erinnert. Was intern besprochen wird, darf nicht an die Öffentlichkeit sickern – unter den Mitgliedern herrscht das Gebot höchster Verschwiegenheit.

Auf seiner Homepage bezeichnet sich der Rat als einen “Ort der offenen, vertrauensvollen Diskussion und des Austauschs – unterfüttert durch entsprechende wissenschaftliche Expertise”. Außerdem hat er sich die Erarbeitung neuer Lösungsmodelle “für die zentralen Herausforderungen der Energiewende” auf die Fahne geschrieben.

Patrick Graichen, der wegen Vetternwirtschaft und anderer Ungereimtheiten kürzlich aus dem Wirtschaftsministerium von Minister Robert Habeck (Grüne) ausscheiden musste, der eXXpress berichtete, ist die Verkörperung der Ziele des “Rats der Agora” schlechthin. Schließlich war er es, der die höchst umstrittene “Heizwende” in Deutschland, sprich die Verbannung von Öl- und Gasheizungen aus allen Gebäuden des Landes, an der Seite seines Vorgesetzten Habeck maßgeblich vorangetrieben hat.

Auch ein Mitglied des "Rats der Agora" und Mitarbeiter des grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck, Sven Giegold

Zahlreiche "Rats"-Mitglieder besetzen Schlüsselpositionen in Ministerien

Doch ist Graichen nicht das einzige Mitglied des “Rats der Agora” (noch dazu war er Direktor des Netzwerks bis 2021), dem der Sprung in ein deutsches Ministerium gelang – mit tatkräftiger grüner Hilfe.

Wie “Tichys Einblick” berichtet, besetzen folgende “Rats”-Mitglieder in den unterschiedlichsten deutschen Ministerien Schlüsselpositionen: Stefan Tidow ist Staatssekretär im deutschen Umweltministerium, ebenso Christiane Rohleder; Sven Giegold ist Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Johann Saathof im Innenministerium, Michael Theurer im Verkehrsministerium, Susanne Henckel im Verkehrsministerium und Jochen Flasbarth im Entwicklungsministerium.

Hinzu kommt, dass viele Mitglieder des “Rats” in den Landesregierungen mehrerer deutscher Bundesländer an den Schalthebeln der Macht sitzen, darüber hinaus in zahlreichen Regierungsbehörden, Gewerkschaften und einflussreichen Verbänden.

Angesichts dieser geballten Machtfülle, die auf mehrere strategisch wichtige Ministerien und Regierungsbehörden verteilt ist, kann ohne weiteres davon gesprochen werden, dass der grüne “Rat der Agora” ein Netzwerk ist, das einen enormen Einfluss auf das politische Geschehen in Deutschland hat.