Der Einbruch der Krypto-Märkte hat laut einem Bericht der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) auch positive Folgewirkungen. Er reduziert nämlich den enormen Strombedarf der Industrie. Diesen zu beziffern, hat sich der Ökonom Alex de Vries von der niederländischen Nationalbank, zum Ziel gemacht.

Auch Stromverbrauch reduziert

Er zeigt Vergleiche auf wie den folgenden: Im Jahr 2021 hat das Bitcoin-Netzwerk etwa um einiges mehr Strom verbraucht, als die Umstellung auf Elektro-Fahrzeuge insgesamt in dem Jahr gespart hat. Weil er diese Zahlen recherchiert und publiziert, wird er von der Krypto-Community persönlich angefeindet. Nun gibt de Vries bekannt, dass der Bitcoin-Preis auch den Stromverbrauch reduziert hat.

Bitcoin werden wie Gold geschürft

Doch warum braucht Bitcoin überhaupt so viel Energie? Bitcoin werden digital (in Anlehnung an Gold) geschürft. Das nennt man Mining – und ist eine Art dezentrales Bitcoin-Rechenzentrum mit Teilnehmern auf der ganzen Welt. Anders als beim Goldschürfen gibt es beim Bitcoin Mining eine Belohnung für nützliche Dienste.

Zuletzt ist der Bitcoin deutlich gefallen - auf 20.000 US-DollarGettyimages

Ab einem gewissen Preis steigen Miner jedoch aus, da der Preis unrentabel wird. Der Bitcoin-Preis sinkt schon seit Herbst, doch der Stromverbrauch stagnierte zuerst. De Vries erklärt: „Zuerst waren die sinkenden Kurse egal. Das Mining war immer noch profitabel. Aber dass der Preis von 30.000 auf unter 20.000 gesunken ist, hat viele dazu veranlasst, auszusteigen.“ Das erste Mal seit Jahren sinkt der Stromverbrauch des Netzes bedeutend.

Gegenbewegungen gestartet

Doch es gibt auch Gegenbewegungen: Greenpeace startete eine Kampagne zur “Säuberung von Bitcoin” und Mining-Unternehmen sammelten Daten über die Art des Stroms, der zur Sicherung des Bitcoin-Netzwerkes verwendet wird. Schließlich macht es einen Unterschied, ob der Strom aus einem Kohlekraftwerk oder einem Wasserkraftwerk kommt. Denn Wasserkraftwerke sparen bis zu 97,7 % an Treibhausgasen ein.

Industrie setzt auf Nachhaltigkeit

In naher Zukunft werden noch effizientere Mining-Anlagen auf den Markt kommen und Unternehmen starten selbst regelmäßig grüne Initiativen. Das US-Unternehmen Bitmain hat sich beispielsweise im Februar einem Nachhaltigkeits-Standard in den USA angeschlossen.