Auf das freudige Schwimmen im eigenen Swimming Pool sollten die Brandenburger in den heißen Sommermonaten künftig besser verzichten, findet ihr grüner Umweltminister Axel Vogel. Der Grund: Der Wasserverbrauch von so einem Pool sei einfach zu hoch. Der Politiker sieht die geschichtliche Entwicklung auf seiner Seite: In zehn Jahren werde man anders über Pools denken. Doch so lange will Vogel nicht warten: “Es gibt aber auch die Möglichkeit, es ganz einfach grundsätzlich zu untersagen. Dann werden alle gleich behandelt”, sagt er gegenüber der Tageszeitung “Welt”.

Individueller Wasserbrauch müsse eingeschränkt werden

Bürger, die nach Brandenburg hinausgezogen sind, sollten sich vor allem bemühen, die Bedingungen für das Schwimmen in natürlichen Seen aufrecht zu erhalten. “Dafür wird es natürlich erforderlich sein, den individuellen Wasserverbrauch einzuschränken.” Das Grundwasser ist in den vergangenen Jahren abgesunken. Im Hochsommer trocknen ganze Flüsse aus. Das Niedrigwasserkonzept des Umweltministers will Wasser sparen, indem private Brunnen für solche Pools verboten werden, denn diese verbrauchen zu viel.

Die Frage sei: “Bin ich egoistisch, will ich nur für mich alleine die Möglichkeit haben, in meinem Swimming Pool zu schwimmen, oder habe ich eine gesellschaftliche Verantwortung, und das bedeutet auch, dass ich nicht anderen Menschen die Möglichkeit nehme, im Natursee zu schwimmen?”

Einfache Verboten für einfache Menschen

Jochen Brückmann, Verbandschef deutscher Grundstücksnutzer, kritisiert den Vorschlag. Ihm kommt es so vor: “Man versucht das Wasserproblem mit einfachen Verboten bei einfachen Menschen zu regeln – das führt man Ziel vorbei.” Und: “Wenn es verboten wird, dass man einen Brunnen hat und damit seinen Pool, dann kriegt man doch das gleiche Wasser aus dem Trinkwassersystem. Das heißt: Wir werden ja überhaupt nicht der Problemlage Herr. Im Gegenteil. Das Trinkwassersystem ist viel aufwändiger. Das ist gereinigter, als man es für einen Pool braucht.”

Das Wasser sollte lieber dort gespart werden, wo schon viel Wasser verbraucht wird, wie in der Industrie – “die wir auch brauchen” – bei Tagebauern, beim normalen Wasserverbrauch im Haushalt, hingegen nicht bei der Gartenbewässerung und auch nicht bei Pools. Man sollte schauen, wo das Abwasser geklärt wird, und wo es versickern kann.

Der Umweltminister denkt unterdessen über ein weiteres Verbot nach: “Wenn es um das Sprengen des Rasens, geht das wird man auch verkraften, wenn er über eine längere Zeit gelb aussieht. Ich sehe keine Notwendigkeit, hier wertvolles Trinkwasser zu verbrauchen.”