Wissenschafter der Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm sowie des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts NMI in Reutlingen haben ihre Ergebnisse vor kurzem im Preprint (noch ohne Begutachtung durch Fachkollegen) veröffentlicht. Für die Studie wurden laut dem Deutschen “GesundheitsPortal” 328 Familien mit mindestens einem an Covid-19 erkrankten Mitglied mehrfach untersucht.

Insgesamt nahmen 548 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren und 717 Erwachsene teil. In Familien mit einer infizierten Person steckten sich demnach Kinder (34 Prozent) deutlich seltener an als Erwachsene (58 Prozent) und waren – im Fall einer Infektion – fünfmal häufiger ohne Krankheitszeichen (Erwachsene: neun Prozent, Kinder: 45 Prozent).

Infektionen ohne Symptome sind bei Kindern fünfmal häufiger als bei Erwachsenen

Immer wieder ist festgestellt worden, dass schwerere Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion eine bessere Immunantwort nach sich ziehen. Bei Kindern ist das offenbar nicht der Fall. Die Kinder zeigten elf bis zwölf Monate nach der Infektion stärkere und länger anhaltende spezifische Antikörperspiegel als Erwachsene. Das galt unabhängig davon, ob Krankheitszeichen vorhanden waren oder nicht. Die kindlichen Antikörper sind gut wirksam gegenüber verschiedenen Virusvarianten, so dass auch nicht sichtbar erkrankte Kinder nach einer Infektion geschützt sein sollten. Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden.

Auch bei den berichteten Beschwerden unterschieden sich Erwachsene und Kinder. Während bei Erwachsenen Fieber, Husten, Durchfall und Geschmacksstörungen gleichermaßen ein guter Hinweis auf eine Infektion waren, waren bei Kindern nur Geschmacksstörungen ein deutliches Signal auf eine Covid-19-Infektion (87 Prozent). Husten und Fieber waren erst mit steigendem Alter ab etwa zwölf Jahren ein Hinweis auf eine Ansteckung. (APA)