Eigentlich hatte Ajla schon einen Abschiebungsbescheid für Dezember bekommen. Ihre Schule hatte damals in einem offenen Brief die Aufhebung des Bescheids gefordert. Damals machten die Schüler des Oberstufenrealgymnasium Anton-Krieger-Gasse (Liesing) auf den Fall vor laufender Kamera aufmerksam. In einer Spezial-ZIB hielten sie Transparente gegen die drohende Abschiebung ihrer Mitschülerin Ajla (18) in die Kameras.

Bei einem Interview in der Schule protestierten die Schüler im Hintergrund gegen die AbschiebungScreenshot ORF

Ajla kam 2016 als 13 Jahre altes Mädchen nach Wien. Sie startete in einer Neuen Mittelschule und konnte bald darauf ins Gymnasium wechseln. Sie soll eine zielstrebige Schülerin sein, die fleißig auf die Matura hinarbeitet, welche eigentlich im nächsten Jahr stattfinden hätte sollen. Doch das Innenministerium will jetzt, dass Ajla das Land Richtung Serbien verlässt.

Dreijähriges Einreiseverbot obendrauf

Laut „SOS Mitmensch“ werde ihr ein Vergehen ihres Vaters angelastet, für das sie nichts könne. Neben dem Ausreisebescheid habe sie auch noch ein dreijähriges Einreiseverbot „aufgebrummt bekommen“. Sollte die Abschiebung durchgeführt werden, bedeutet das, dass sie keine Chance hat, mit einem Schülervisum nach Österreich zurückzukommen und ihre Schullaufbahn in den nächsten drei Jahren zu beenden. „SOS Mitmensch“ fordert Innenminister Karner auf, die Abschiebung zu verhindern.