“Wir müssen die Gasverbräuche nach wie vor runterbringen. 20 Prozent sind für Deutschland Zielmarke”, so der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck. “Wenn die Haushalte den Verbrauch nicht runterbringen, dann droht noch immer, dass wir womöglich zu wenig Gas im Winter haben.” Die deutsche Bundesnetzagentur hatte gewarnt, dass der Verbrauch der privaten Haushalte zu hoch sei. In der vergangenen Woche sei er im Vorjahresvergleich um über 14 Prozent gestiegen. Zwar sei die Woche auch kälter gewesen. Die Einsparungen seien aber trotzdem nötig, um einen Gasmangel im Winter abzuwenden.

Erwartungen an Preisdeckel gedämpft

Habeck hat zudem die Erwartungen an den geplanten Gaspreisdeckel gedämpft. Man könne damit den Gaspreis nicht so weit herunter subventionieren wie er 2021 gewesen sei, sagte der Grünen-Politiker am Freitag im Deutschland-Funk. “Und zwar sehr lange nicht. Gas und Energie insgesamt wird die deutsche Volkswirtschaft mehr kosten, als sie es in den ganz günstigen Jahren getan hat.”

"Abwehrschirm" vom Tisch

Die Ampelkoalition hatte am Donnerstag einen neuen “Abwehrschirm” von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der steigenden Energiepreise zu stützen. Die umstrittene Gasumlage ist vom Tisch – dafür soll es eine Gaspreisbremse geben. Mindestens für einen Teil des Verbrauchs sollen die Preise so gedeckelt werden, dass private Haushalte und Firmen nicht überfordert sind. Was das genau bedeutet, ist aber noch offen. Eine Kommission soll bis Mitte Oktober Vorschläge machen.