Von Account der Sinnlichkeit zur Plattform des Schreckens: Auf der Abo-Plattform “Onlyfans” finden zahlende Besucher im Tausch für gutes Geld normalerweise ein Eldorado an erotischem Bild- und Videomaterial von Privatpersonen bishin zu A-List-Promis. Nun wird der Service aber immer öfter zum Ziel von Hackern und Erpressern – und jetzt ist “Onlyfans” anscheinend auch ins Visier von Terroristen geraten!

Zumindest sind es Cyberkriminelle mit Zugang zu Clips und Fotos von Hinrichtungen, die durch niemand geringeren als die ISIS vonstatten gegangen sind, die ebendiese Exekutionen nun auf dem “Onlyfans”-Account des Erotik-Models Tina Bean gezeigt und die 22-Jährige damit erpresst haben.

Mit Bildern wie diesen verdiente Tina Bean auf Onlyfans rund 2000 Dollar im Monat – seitdem ihr Account gehacked wurde, sind es nur noch rund 72 Dollar in der WocheCollage / Twitter / Tina Bean

Seit der Coronapandemie hat das kostenpflichtige Abo-Service von Onylfans einen wahren Boom erlebt. Nicht nur Privatpersonen, auch sexuell offene Stars wie Bella Thorne oder Katja Krasavice bieten ihren “Fans” dort erotischen Content gegen Geld an – und verdienen damit wahnsinnig viel Geld. Das macht die Plattform auch für viele junge Menschen interessant, die vermeintlich “einfach verdientes” Geld suchen. Eine von ihnen ist Tina Bean: Die 22-jährige US-Amerikanerin hatte eine finanziell schwierige Phase und musste in ihrem Auto übernachten – mittels Onlyfans holte sie sich schnell erfolgreich aus dieser Misere heraus und verdiente bald rund 2000 Dollar im Monat – doch dann kamen die Hacker.

Unbekannte Cyberkriminelle verschafften sich Zugang zu Beans Account und erpressten sie, verlangten zuerst noch 150 Dollar um ihn “freizukaufen”. Als Druckmittel luden die Hacker grausame Videos von der Terrororganisation ISIS auf den Account des Models hoch, die schreckliche Aufnahmen von Exekutionen und Hinrichtungen zeigten. Die Streams zeigten laut BBC-Berichten gewaltsame Geiselnahmen, Enthauptungen und wie Menschen in den Kopf geschossen wurde.”Sie waren so furchteinflößend. Ich habe immer und immer wieder versucht, sie aus meinem Account zu werfen und mein Passwort zu ändern, aber ohne Erfolg. Sie haben mich immer wieder ausgesperrt”, erzählt Tina Bean.

Tina Beans Account ist immer noch gesperrtTwitter

Aber damit noch nicht genug: Die Hacker griffen auch ihre “Fans” an und beschimpften über 40 ihrer Follower mit dunkler Hautfarbe rassistisch. Es dauerte auch nicht lange bis alle Fotos von Tina Bean gestohlen und auf eine Porno-Webseite hochgeladen wurden. Eine emotionale Tortur für die 22-Jährige, die neben einem heftigen Schock auch erhebliche finanzielle Schäden zu tragen hat: Sie verlor so gut wie all ihre “Fans” und damit auch ihr Einkommen. Nahm sie zuvor noch monatlich rund 2000 Dollar ein, sind es jetzt wenn es gut läuft noch rund 72 Dollar in der Woche.

Das Erotik-Model hat mehrmals versucht, den Vorfall bei Onlyfans zu melden, aber die Reaktion des britischen Abo-Dienstes war mau: Onlyfans deaktivierte ihren Account zwischenzeitlich, die rassistischen Beschimpfungen waren unter dem Radar der Plattform verschwunden – und das, obwohl Berichten zufolge Hunderte von Onlyfans-Accounts in den vergangenen Wochen Hackangriffen zum Opfer gefallen waren, darunter auch der Account der Hollywood-Schauspielerin Bella Thorne (23).