Er ist wieder zurück beim DFB! Mit 1. Februar wird Rudi Völler neuer Direktor der deutschen Nationalmannschaft. Der Weltmeister von 1990 übernimmt mit seinem neuen Posten Teile des Aufgabengebietes von Oliver Bierhoff. Der ehemalige Stürmer verließ den Deutschen Fußballbund nach dem enttäuschenden WM-Aus in Katar. Der DFB folgt mit der Entscheidung für den ehemaligen Teamchef  einer Empfehlung einer Taskforce.

Die Mission ist klar: Völler soll die DFB-Auswahl nach dem WM-Aus aus dem Leistungs- und Stimmungstief führen, wie der Verband am Donnerstag entschied. Rudi Völler selbst ist Teil eben jener Taskforce, die ihn für das Amt empfahl.

“Nach vielen tollen Jahren bei Bayer 04 Leverkusen kehre ich dorthin zurück, wo ich schon als Teamchef wunderbare Zeiten erleben durfte. Meine neue Aufgabe bei der Nationalmannschaft gehe ich deshalb mit Dankbarkeit, Leidenschaft und großer Motivation an”, sagte Völler bereits am Donnerstag in der DFB-Mitteilung. Bei der Pressekonferenz war Völler voller Tatendrang.

Darüber hinaus meinte er, dass die DFB-Elf im kommenden Sommer um den EM-Titel mitspielen könne. Zudem soll es eine größere Fan-Nähe geben. Man will die Fans wieder zurückgewinnen. Auch zum Thema “One Love”-Binde hat Völler eine klare Meinung: “Das ganze Theater um die Binde. Es wäre sicherlich gut gewesen, dass das spätestens einen Tag vor dem Spiel kein Thema mehr gewesen wäre. Aber ich weiß: Danach sind wir immer alle schlauer.”

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser mit der Regenbogen-Binde in KatarGetty Images

Dabei ließ Völler auch kein gutes Haar an Nancy Faeser. Die deutsche Innenministerin trug bei der WM in Katar auf der Tribüne die Regenbogen-Binde. “Auch die Innenministerin hätte das ein oder andere lassen sollen.”Das ganze Theater in Katar um die Binde. ” Die “One Love”-Debatte begleitete das DFB-Team durch das gesamte Turnier. Ursprünglich wollte man beim ersten Gruppenspiel die “One Love”-Binde, die für Vielfalt und Toleranz steht, tragen.

Doch die FIFA schob dem einen Riegel vor und untersagte das Tragen der Binde. Daraufhin knickte der DFB ein. “Es ist nun einmal passiert. Von daher gibt es keine Schuldzuweisungen. Wir haben da keine gute Rolle gespielt. Das müssen wir hinter uns lassen,” betonte Völler.

Völler war im Sommer 2022 eigentlich in die Fußball-Pension gegangen, er war als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen ausgeschieden. Bereits im Jahr 2000 war er in größter DFB-Not eingesprungen, damals sogar als Teamchef. Er führte die deutsche Auswahl ins WM-Finale 2002, nach dem Gruppen-Aus bei der EM 2004 war aber Schluss. In der Taskforce, die nach der WM gebildet wurde, sitzen neben Völler auch Hans-Joachim Watzke, Bernd Neuendorf, Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Mintzlaff und Matthias Sammer.