Als “scheinheilig” kritisierte FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker am Mittwoch die jüngsten Vorfälle im ORF: “Dass Roman Rafreider den ZIB-Flash in offenbar alkoholisiertem Zustand nach Bekanntwerden eines familiären Schicksalsschlags moderiert hat, gab sicherlich nicht das beste Bild ab, ist aber angesichts des meist mehr als zweifelhaften Inhalts der ORF-Nachrichtenformate, die vor einseitiger Regierungspropaganda gepaart mit linkem Haltungsjournalismus nur so triefen und zunehmend zu Märchenstunden verkommen, eigentlich nicht mehr als eine Randnotiz. Der wahre Skandal ist die Scheinheiligkeit, mit der am Küniglberg mit dieser Causa umgegangen wird“, betonte er in einer Aussendung und bezog sich dabei auf die Nachricht, wonach der ORF-Moderator jetzt suspendiert worden ist. Immerhin habe der scheidende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nach seiner vor wenigen Monaten bekannt gewordenen Alko-Fahrt dienstlich keinerlei Konsequenzen fürchten müssen.

Der ORF-Moderator Roman Rafreider durfte trotz seines beeinträchtigten Zustandes auf Sendung gehen. Das war ein FehlerORF

“Würde man am Küniglberg nur einen Bruchteil jener Konsequenz an den Tag legen, mit der man regelmäßig etwa friedliche Demonstranten gegen die autoritäre Corona-Regierungspolitik diffamiert, müsste Alexander Wrabetz sich spätestens jetzt umgehend selbst suspendieren”, so Hafenecker. Dass dies jedoch nicht passiert sei, zeuge einmal mehr vom “heuchlerischen Geist”, der in der ORF-Chefetage den Ton angebe. “Weniger ist ein Moderator, der einmal zu tief ins Glas geschaut hat, das primäre Problem, als vielmehr ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der vor allem auf sich und die Gefälligkeit der herrschenden Regierung zur Absicherung seiner Pfründe blickt”, bilanzierte Hafenecker gewohnt scharf.

Freunde von Rafreider bestreiten Alko-These

Am Abend wurden Stimmen aus dem privaten Umfeld von Roman Rafreider laut, wonach bei dem Vorfall gar kein Alkohol im Spiel gewesen sein soll. Demnach sei der Moderator durch Beruhigungsmittel beeinträchtigt gewesen, die er eingenommen hatte, nachdem er kurz vor Start der Sendung vom bevorstehenden Ableben seines Vaters telefonisch in Kenntnis gesetzt worden war.