Vor einigen Monaten hatte das ZDF in einem vielbeachteten Beitrag zum Thema Meinungsfreiheit dem früheren FAZ-Herausgeber Dr. Hugo Müller-Vogg ein gefälschtes Zitat unterstellt, das ihn in die Nähe von Antisemitismus rückte. Der Publizist selbst wehrte sich auf Twitter öffentlich gegen diese böswillige Unterstellung und klagte außerdem den öffentlich-rechtlichen Sender. Mit Erfolg. “Das Urteil des LG Hamburg ist rechtskräftig: Nicole Diekmann (Anmerkung: Die für den Beitrag verantwortliche Redakteurin) und das ZDF dürfen das mir unterstellte, gefälschte Zitat zum Thema Meinungsfreiheit nicht mehr verbreiten. In der Mediathek bleibt der Beitrag gesperrt”, verkündete Müller-Vogg jetzt auf Twitter.

Kein Wort der Entschuldigung

Und er hat einen schockierenden Verdacht: “Nicole Diekmann wollte mich mit ihrer Fälschung offenbar als Antisemisten abstempeln”, schreibt wer weiter. “Ihr bleibt die Hoffnung, dass von dieser üblen Unterstellung schon etwas hängen bleibt. Diese Methode nennt sich wohl Haltungsjournalismus.” Auf eine Entschuldigung wartet der renommierte Publizist bis heute.

Haltung statt Fakten?

Und er legt noch nach: “Nicole Diekmann hat ein Buch über Hass im Netz geschrieben. Sie kennt sich da also aus, weiß, wie man mit einem gefälschte Zitat eine Hasskampage (“Fascho”, “Nazi”, “Verbrecher”) initiieren kann.”

Es ist nicht das erste Mal, dass Fakenews-Vorwürfe gegen öffentlich-rechtliche Medien laut werden. Auch das WDR-Magazin “Monitor” beispielsweise steht in der Kritik bei einem Beitrag über einen getöteten Häftling die Fakten der Haltung untergeordnet zu haben.