Die Kinderklinik des Londoner St. Georges Krankenhause veröffentlichte eine Studie, die ein völlig anderes Bild über Covid-Erkrankungen bei Kindern darlegt, als viele Politiker und Medien in den vergangenen zwei Jahren suggeriert haben. Im „Journal of Infection“ wurden die hospitalisierten Corona-Fälle in der Kinderklinik von November 2021 bis Jänner 2022 analysiert. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Kinder (57 Prozent) waren aus einem völlig anderen Grund im Krankenhaus aufgenommen worden, ihre Infektion war nur durch Zufall überhaupt entdeckt worden.

Im "Journal of Infection" wird ein anderes Bild gezeichnet als bisher vermittelt.Journal of Infection

Zehn Prozent der Kinder waren wegen Covid im Krankenhaus

Bei einem Drittel der Kinder war Corona „mitwirkend“ an ihrem Krankenhausaufenthalt. Die Covid-Erkrankung kam hier als erschwerende Belastung hinzu, beispielsweise zu einer Grippe oder einer bestehenden Asthma-Erkrankung. Nur bei zehn Prozent der hospitalisierten Kinder war Corona der Hauptaufnahmegrund. Hier waren jedoch hauptsächlich junge Erwachsene (16-18 Jahre) und Kinder mit Vorerkrankungen betroffen, die außerdem noch an der deutlich aggressiveren Alpha-Variante erkrankt waren.

Der bekannte Gesundheitswissenschafter Martin Sprenger teilte die Studie auf seinem Facebook-Kanal und warf den österreichischen Medien vor, einen völlig falschen Eindruck der Gefährlichkeit von Corona für Kinder erweckt zu haben. „ In den österreichischen Medien wurde so eine Unterscheidung in Haupt- und Nebendiagnosen kaum vorgenommen und fälschlicherweise suggeriert, dass alle pädiatrischen COVID-Fälle auch ursächlich wegen SARS-CoV-2 in ein Krankenhaus aufgenommen werden mussten. Im Februar und März 2022 ist aufgrund von Omikron der Anteil der nur zufällig positiv getesteten Kinder weiter gestiegen. Diese erfreuliche Entwicklung war keinem Medium eine Meldung wert, ganz im Gegenteil.“