Nur wenige Tage war die SPÖ mit Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner in den Umfragen knapp vor der ÖVP. In der neuesten Analyse im Auftrag von ATV und APA  liegt die ÖVP mit 27 % (+4) wieder klar vor der Sozialdemokratie, die zwar auch zwei Prozentpunkte zulegen kann, aber trotzdem nur auf Platz 2 kommt.

Viele Politik-Insider haben diese Entwicklung bereits geahnt: Österreichs großes bürgerliche Lager gefällt die ruhige, versöhnliche Art des neuen Kanzlers und ÖVP-Chefs, Karl Nehammer punktet mit einer betont freundlichen Sachlichkeit, bei der Nehammer aber auch eine etwas vermisste Führungsstärke zeigt.

Deutliche Verluste für die Grünen

Beide Großparteien profitieren offenbar von den Verlusten der kleineren Fraktionen: Die FPÖ verliert am stärksten (-3 Prozentpunkte) und liegt laut Meinungsforscher Peter Hajek jetzt auf 17 Prozent. Der aktuelle Kurs von Herbert Kickl zu den Anti-Corona-Maßnahmen und zum Thema Impfpflicht dürfte viele bürgerliche Sympathisanten vertreiben.

Aber auch die Grünen müssen Verluste hinnehmen: Sie sind jetzt bei 14 % (-2 Prozentpunkte). Politische Beobachter erklären das mit dem Radikal-Kurs von Infrastruktur- und Umwelt-Ministerin Leonore Gewessler bei der Debatte um den Lobau-Tunnel und auch mit der Masse an Kritik an der grünen Justizministerin Alma Zadic.

Kein Aufwärtstrend: Herbert Kickl liegt mit der FPÖ auf jetzt 17 Prozent

Beachtliches Minus für die NEOS

Die ohnehin schon geschwächten NEOS müssen nun um die Zweistelligkeit zittern: Die Fraktion kommt in der neuesten Umfrage auf nur noch 10 Prozent (-2 Prozentpunkte).

Die Partei der Impfkritiker, die MFG, schafft in der aktuellen ATV/APA-Umfrage 4 Prozent – ein Einzug in das Parlament wäre so kaum wahrscheinlich.

Auch im PLus, aber wieder hinter der ÖVP: Pamela Rendi-Wagner

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