“Acht Stunden täglich mit den dicht sitzenden FFP2-Masken zu arbeiten, das erschwert die Arbeitsbedingungen der Handelsangestellten enorm”, heißt es am Montag in einer Aussendung des Handelsverbands. In Handelsfirmen abseits des Lebensmittelhandels gilt die FFP2-Maskenpflicht nicht. In dem Schreiben wird eine rechtliche Gleichstellung des Personals des Lebensmitteleinzelhandels mit dem allgemeinem Handel gefordert. Die kürzlich eingeführte Differenzierung verschärfe den Personalmangel in der Branche eklatant, so die Handelsvertreter.

Im Lebensmitteleinzelhandel sind derzeit rund 110.000 Mitarbeiter beschäftigt, der Großteil davon Frauen.

Englische Verhältnisse vermeiden

Ein Blick nach England, wo es im Lebensmittelhandel im Zuge der vierten Welle bereits zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit der Waren aufgrund des Personalmangels und der Quarantänebestimmungen gekommen ist, zeigt die Problematik eindringlich auf. Nun ersuchen die österreichischen Lebensmittelhändler SPAR, REWE, HOFER, LIDL und UNIMARKT unter dem gemeinsam Dach des Handelsverbandes in einem offenen Brief an die Bundesregierung um eine Anpassung der 2. COVID-19-Maßnahmenverordnung für die 110.000 Mitarbeiter: Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel, die einen 2-G-Nachweis vorweisen können, sollen von der derzeit bestehenden FFP2-Maskenpflicht befreit werden.

Handel war und ist kein Corona-Hotspot

Der Lebensmittelhandel hat in der Pandemiebekämpfung stets als Partner der Bundesregierung agiert und beispielsweise die Bevölkerung mit Masken erstausgestattet, die Umstellung auf die FFP2-Masken begleitet und diese zudem für jeden Menschen in Österreich kostenfrei gestellt. Auch als vorangegangene Woche die 1. Novelle der 2. Covid-19-Maßnahmenverodnung erlassen wurde, erklärten sich die großen Lebensmittelketten bereit, den Kund:innen erneut kostenfreie FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen. Überdies hat das betriebliche Impfen dazu beigetragen, die Krisenfestigkeit zu erhöhen. Laufend werden durch den Handelsverband und seine Mitglieder Initiativen gestartet, etwa niedrigschwellige Impfangebote oder die bundesweite Impf-Kampagne “WIR HANDELN gemeinsam. WIR IMPFEN gemeinsam.”, um die Gesundheitssituation zu stärken. Der Handel war und ist kein Corona-Hotspot. Laut AGES finden nur 0,6% der Ansteckungen im Handel statt, in dem 600.000 Beschäftigte tätig sind. (APA/Handelsverband/red.)