Es ist – fürs Erste – entschieden: Der große Corona-Gipfel, der von der Regierung rund um Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am heutigen Dreikönigstag gemeinsam mit der Gecko-Krisenkoordination und den Länderchefs anberaumt wurde, ein neues, noch strengeres Maßnahmenpaket beschlossen. Dieses sieht wie erwartet keinen Lockdown vor, aber greift noch spürbarer in den Alltag im Land ein. Ein harter 3-Punkte-Plan soll das Land gut durch die fünfte – dem Vormarsch von Omikron geschuldete – Coronawelle bringen.

“Wir erleben jetzt mit Omikron eine neue Herausforderung und eine neue Gefahr”, leitete Bundeskanzler Karl Nehammer die Ergebnisse in einer Pressekonferenz ein. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Zahlen sprunghaft ansteigen. Aber es gäbe auch eine gute Nachricht, so Nehammer: “Omikron verläuft anders als Delta, aber auch das Thema Impfen behält eine zentrale Bedeutung, weil der dritte Stich zu 90 Prozent vor einem Aufenthalt in der Intensivstation schützt.”

Vorarlbergs LH Markus Wallner war per Video dabei und unterstrich, dass die Länder die neuen Maßnahmen unterstützen.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hat Österreich bereits jetzt sehr strenge Maßnahmen, ergänzte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Das erste Ziel müsse die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Österreich bleiben, betonte er. Nur einer von zehn Omikron-Infizierten müsse im Spital aufgenommen werden, lediglich zwei Prozent müssen beatmet werden. Als Entwarnung will er das aber nicht verstehen, weil die Ansteckungsrate die kritische Infrastruktur gefährden würde.

Die neuen Maßnahmen werden jedenfalls auch von den Landeshauptleuten mitgetragen werden, unterstrich die Regierung. Und das sind die neuen Maßnahmen im Überblick:

Gecko-Leiterin Katharina Reich rief zum dritten Stich auf
Gecko-Leiter Generalmajor Rudolf Striedinger

Kontrollen und Strafen verschärfen

>Aktion scharf bei 2G Kontrollen nächste Woche.

>Kontrollpflicht im Handel: An Interaktionspunkten (z.B. beim Eingang oder spätestens beim Bezahlen; ab 11. Jänner)

>Sämtliche Behörden sollen im Rahmen ihrer Tätigkeiten auch COVID-Maßnahmen kontrollieren.

>Temporäre Betretungsverbote bei groben Vergehen gegen Corona-Maßnahmen (ab 3. Februar).

>Erhöhung der Strafen (ab 3. Februar).

Quarantäne NEU (ab 8. Jänner)

>Künftig gibt es kein K1 oder K2 mehr, sondern nur noch Kontaktperson.

>Künftig wird man keine Kontaktperson mehr sein, wenn man 3 Mal immunisiert ist, oder alle Beteiligten eine FFP2-Maske getragen haben. Das gilt auch für Kinder, die sich noch nicht boostern können.

>Alle Kontaktpersonen können sich am 5. Tag mit PCR freitesten.

>Kontaktpersonen in der kritischen Infrastruktur können mit täglich
gültigem Test und FFP2 Maske auch weiterhin arbeiten gehen.

>Positiv getestete Personen können sich ab dem 5. Tag freitesten.

Strengere Schutzmaßnahmen (ab 11. Jänner)

>FFP2 Maske auch outdoor wo kein 2 Meter Abstand möglich ist, beispielsweise in Fußgängerzonen, Warteschlangen, Gruppenansammlungen, etc. (Ausnahme für engste Angehörige wie Partnerin oder Partner sowie Kinder).

>Bundesländer können zusätzlich Maskenpflicht auf stark frequentierten Plätzen verordnen.

>Home-Office soll dort wo möglich zur Regel und nicht zur Ausnahme werden. Dazu auch Kommunikation mit den Sozialpartnern.

>Gültigkeit Grüner Pass auf 6 Monate reduziert (ab 1. Februar).