In China wird kaum noch mit Bargeld bezahlt. In Sachen digitale Bezahlsysteme ist das Land ganz weit vorne, vor allem weit vor Europa. Einst war es auch ein Eldorado für Kryptowährungen, weil das Mining aufgrund der niedrigen Energiepreise so rentabel war. Seit dem vergangenen Jahr hat sich das Blatt aber gewendet. Im Mai 2021 begannen chinesische Behörden, Zentralbank und Aufsichtsbehörden konzertierte Aktionen gegen die Krypto-Industrie. Die Gründe: hoher Energieverbrauch und mit Kohlestrom betriebene Server-Farmen. Das würde die Klimaziele des Landes gefährden, wie „heise“ berichtet.

Kommunistische und andere Regierungen wollen Geldtransfers unter Kontrolle halten

Unter Insidern gelten diese Argumente als vorgeschoben, denn China hat sich bis dato nicht gerade als Klimaschützer Nummer eins auf diesem Planeten hervorgetan. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass es der kommunistischen Regierung ein Dorn im Auge ist, dass sie die Finanztransfers mit Kryptowährungen nicht so kontrollieren kann, wie sie das gerne würde. Eine Sorge, die China auch mit anderen Staaten teilt. Die Lösung für das Problem: Die eigene Währung digitalisieren, und genau das hat China mit dem Renminbi gemacht.

Geldforscher "Das bedeutet nicht den Untergang, es wir immer Nischen für Kryptowährungen geben"

Seit 2014 wird an dem Projekt experimentiert, im Vorjahr gab es dazu umfangreiche Tests. Nun scheint China kurz vor dem finalen Schritt. Damit ist China die erste große Volkswirtschaft, die über eine eigene digitale Währung verfügt. Damit ist dann wieder alles unter Kontrolle. Das ist zwar ein harter Dämpfer für Bitcoin und Co, aber nicht der Untergang. „Der Bitcoin wird nicht untergehen, weil viele Leute der staatlichen Überwachung nicht trauen, oder weil Länder zu klein sind, um ihre eigenen digitalen Währungen zu erzeugen. Es wird auch weiterhin Menschen geben, die lieber mit Bitcoin bezahlen, es wird immer Nischen dafür geben“, so Thomas Fuchs, Geldforscher, gegenüber eXXpress.