Sechs Ermittlungsverfahren der Justiz wurden bereits eingestellt, in einem wurde Heinz-Christian Strache nicht rechtskräftig verurteilt und hat berufen. „Das muss man sich vorstellen: In dieser Berufung hat die Justiz seit Monaten nichts unternommen. Aber ich freu mich jedenfalls über den heutigen Erfolg: Ich bin sehr erleichtert, dankbar – und demütig“, sagt Strache im Gespräch mit dem eXXpress.

Strache und Stieglitz beide freigesprochen

Wie berichtet sind Heinz-Christian Strache und der mitangeklagte Unternehmer Siegfried Stieglitz am Freitag am Wiener Landesgericht vom Vorwurf der Bestechlichkeit freigesprochen worden.

Heinz-Christian Strache nach dem Prozess wegen Bestechlichkeit am Straflandesgericht in Wien.APA/GEORG HOCHMUTH

Das Urteil war eine weitere Niederlage für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die dem Ex-FPÖ-Chef zuvor vorgeworfen hatte, für Spenden an einen FPÖ-nahen Verein Stieglitz einen Aufsichtsratsposten in der Asfinag verschafft zu haben. Dafür wollte die WKStA ein „sehr dichtes Beweissubstrat” sehen, nicht aber die Richterin Monika Zink, die Strache im Zweifel freisprach. Die Beweislage sei ungenügend, befand Zink. Dass Strache von der Spende des Unternehmers gewusst habe, sei nicht bewiesen.

Strache tritt nach dem Freispruch vor die Presse.APA/GEORG HOCHMUTH

„Vorwurf der Absprachen wurde widerlegt“

„Ja, mir ist wirklich ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als der Freispruch kam“, erzählt der frühere FPÖ-Chef. Und Strache betont: „Alle Zeugen haben uns entlastet. Es wurde klar der Vorwurf widerlegt, dass es Absprachen gegeben hat. Es hat sich gezeigt, dass es falsche Vorwürfe und falsche Interpretationen seitens der Staatsanwaltschaft gegeben hat.“

„Kurze Auszeit“ – bis WKStA zum nächsten Prozess zwingt

Jetzt will sich der frühere Vizekanzler „eine kurze Auszeit“ nehmen – bis ihn die WKStA erneut zu einem Prozesstermin zwingt. Mittlerweile kostete die Verteidigung bereits mehrere hunderttausend Euro, HC Strache ist wirtschaftlich fast ruiniert.