Selbst auf den großen zivilen Radar-Apps sind aktuell die Dauerschleifen der NATO-Tankflugzeuge über Polen oder der gewaltigen AWACS, der 47 Meter langen Boeing E-3 für den Einsatz des Airborne Early Warning and Control Systems, zu sehen.

Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte offen, dass “130 Kampfjets des Nordatlantikpakts” aktuell in der Luft oder in ständiger Alarmbereitschaft mit Schwerpunkt Osten ausgerichtet sind.

Oft kritisiert, aber durchaus einsatzbereit: Österreichs Eurofighter

Fünf Kampfjets sind ständig einsatzbereit

Österreichs Luftstreitkräfte reagieren nun ebenfalls auf die veränderten Bedingungen, die sich mit dem Drohnen-Einschlag in Zagreb in der Vorwoche ergeben haben: Wie der eXXpress exklusiv berichtet hat, wird die Einsatzbereitschaft der Eurofighter “Typhoon” bis 20 Uhr ausgeweitet. Ein in diesem aktuellen Lagebild sicher sinnvoller 24-Stunden-Einsatz der Abfangjäger sei aber “personell und budgetär nicht zu stemmen”, hörte der eXXpress dazu aus Regierungskreisen.

Somit sind aktuell fünf Eurofighter in der “Flightline” – fünf Maschinen sind also entweder in der Luft oder als Rotte (je zwei Jets) auf dem Vorfeld in akuter Einsatzbereitschaft.

Zeiget, wie nahe die Bedrohung ist: die ukrainische Drohne, die in Zagreb einschlug

Eurofighter könnten auch heranfliegende TU-141-Drohne zerstören

“Das entspricht unseren Vorgaben und unseren Möglichkeiten”, erklärt Oberst Dr. Michael Bauer, dass bei Groß-Sicherungseinsätzen wie etwa bei der Überwachung des Weltwirtschaftsforums in Davos im kommenden Sommer “sogar sieben bis zehn Maschinen ständig einsatzbereit sind”.

Für den Abschuss einer auf eine österreichische Stadt zufliegende Drohne oder eines fehlprogrammierten Marschflugkörpers wären die “Typhoon” absolut tauglich, erfuhr der eXXpress von einem langjährigen Heers-Piloten: “Das ist geübt, das funktioniert. Wir können sogar vor einem Abschuss simulieren, wann dafür der günstigste Zeitpunkt ist, um die Gefährdung der Bevölkerung durch herabstürzende Wrackteile so gering wie nur irgendwie möglich zu halten.”

Die ukrainische Drohne flog tief: Sie wurde vom Radar nur eine Minute lang über Ungarn und drei Minuten über Kroatien erfasst.

Situation in der Ukraine rüttelte Westeuropa wach

Über den – lange Zeit von Bundesregierungen ignorierten – nötigen Ausbau der Luftstreitkräfte wird jetzt wieder intensivst in Österreichs Generalstab diskutiert.

So soll eine konkrete Variante für eine sehr schnelle Lösung für einen besseren Schutz des österreichischen Luftraums in Kürze bekannt gegeben werden – die überaus rasche Neutralisierung der ukrainischen Luftstreitkräfte alarmierte nicht nur die Entscheider im NATO-Hauptquartier in Haren bei Brüssel, sondern auch jene in der Wiener Rossauer Kaserne und am Ballhausplatz.