Als Assistenzsoldaten an am Grenzübergang im burgenländischen Eberau am Montagmorgen zwischen 7:30 und 8:00 Uhr den Lenker eines aus Ungarn kommenden kleineren Kastenwagens für eine routinemäßige Corona-Kontrolle anhalten wollten, kam es zu dramatischen Szenen: Der Fahrer des Busses fuhr dabei einem der Soldaten über den Fuß, wodurch der Soldat leicht verletzt und der Lenker sichtlich nervös wurde. Daraufhin riss der Lenker des Fahrzeugs den Kleinbus herum um zu flüchten, landete dabei aber in einem Graben. Dann sprang  der Lenker gemeinsam mit mehreren Migranten aus dem Fahrzeug, zwei Personen flüchteten zu Fuß in Richtung Ungarn. Zwei Berufssoldaten nahmen mit dem an der Grenze abgestellten Wagen des Bundesheeres die Verfolgung auf, woraufhin der Schlepper eine Waffe zückte und das Feuer auf die beiden Soldaten im Auto eröffnete, schildert Oberst Michael Bauer die turbulenten Geschehnisse gegenüber dem eXXpress.

Obwohl der Schlepper auf sie schoss, entschlossen sich die Soldaten in einer Sekundenentscheidung, nicht das Gegenfeuer zu eröffnen, so Bauer, der auch erklärte, warum das eine kluge Entscheidung seitens der beiden war. Sobald die Berufssoldaten – ein Wachtmeister und sein Kamerad – nämlich zurückgeschossen hätten, hätte sie unweigerlich ein Notwehr-Verfahren erwartet.

Via Twitter sowie in einem Gespräch mit der “Krone” gab der Oberst auch gleich Entwarnung: “Zum Glück wurde bei den Schüssen keiner unserer Soldaten verletzt”. Laut Polizei wurde ein zweiter mutmaßlicher Schlepper festgenommen. Eine noch unbekannte Zahl an Flüchtlingen blieb ebenfalls unverletzt, die Menschen beantragten Asyl.

Tanner: "Maßnahmen der Schlepper und damit verbundene Kriminalität haben eine neue Dimension erreicht"

Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner reagierte umgehend auf den Vorfall und meldete sich in einer Aussendung zu Wort: “Dieser heutige Vorfall verdeutlicht, dass die Maßnahmen der Schlepper und die damit verbundene Kriminalität neue Dimensionen erreicht haben. Ich bin froh, dass die eingesetzten Soldaten beim Schusswechsel unverletzt geblieben sind.”

Die Soldaten des Bundesheeres, die an den österreichischen Grenzen stationiert sind, sind aufgrund des hohen Bedrohungspotenzials an den österreichischen Grenzen für einen derartigen Vorfall gut gerüstet und mit schusshemmenden Westen ausgestattet. Diese haben sich beim heutigen Vorfall bewährt, wie Oberst Michael Bauer dem eXXpress bestätigt.