„Das Aus für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ist falsch und fahrlässig. Europa gibt damit eine Schlüsselindustrie auf, begibt sich vollständig in die Abhängigkeit von China und anderen Großmächten in Fernost und verzichtet auf die Möglichkeit, Vorreiter für neue Technologien wie Biotreibstoffe, Wasserstoff oder E-Fuels zu werden. Der Verbrennungsmotor bietet noch weitere Möglichkeiten, sauberer und ökologischer zu werden, und diese Chance überlässt Europa nun Anderen“, kritisiert Gerald Kumnig vom ARBÖ.

Es war ein knapper Mehrheitsbeschluss in Brüssel. Im Bild: Das EU-Parlament.APA/AFP/Kenzo TRIBOUILLARD

Im Sinne eines wirkungsvollen und nachhaltigen Umweltschutzes fordere der Automobilclub Technologieoffenheit, und nennt die E-Mobilität einen wichtigen Pfeiler, der aber keinesfalls alternativlos sei. Das Aus für Verbrenner sei jedenfalls der falsche Weg.

"Damit wir der individuellen Freiheit der einkommensschwachen Bevölkerung der Kampf angesagt"

In die gleiche Kerbe schlägt die eFuel Alliance Österreich. Deren Vorstandsvorsitzender, Jürgen Roth, meint, dass die EU „mit dieser Entscheidung in eine vollelektrische Sackgasse rast“. Es sei ein rot-grün-pinker Mehrheitsbeschluss gegen die Interessen der Bürger. „Menschen wollen sich nicht von der Politik vorschreiben lassen, ob sie Auto fahren oder nicht“, so Roth, der mit dieser Entscheidung auch einige Probleme auf uns zukommen sieht.

E-Autos sind gut, aber nicht alternativlos, sagt der ARBÖ.APA/HELMUT FOHRINGER

Dazu erklärt er: „Strom ist nicht ausreichend speicherbar, knapp und teuer. Batterieproduktionen sind von Rohstoffbezügen aus einzelnen Ländern abhängig, die Europa wie beim russischen Gas erpressbar machen. Aus einem schweren Fehler sollte man lernen. Wenn nur noch einige Wenige, die es sich leisten können, Auto fahren dürfen, wird der individuellen Freiheit der einkommensschwächeren Bevölkerung der Kampf angesagt. Wird es eng beim Strom, werden Ladestationen abgedreht und Stromtanken wird auf Kleinstmengen eingeschränkt, das haben wir schon im heurigen Winter von Netzbetreibern und einem Regulator gehört.“

Außerdem betont Roth, dass vor allem die rot-grün-pinken Politikern damit der Atomkraft den roten Teppich ausrollen, denn ohne sie wird man nicht auskommen, wenn künftig PKW und LKW elektrisch fahren sollen.