Im Umfeld des Kanzlers wird über diesen Dirty-Campaigning-Versuch nur noch der Kopf geschüttelt: “Dass hier der politische Gegner sogar eine Corona-Infektion ausnützt, um den Kanzler zu attackieren, ist wirklich mies.” So erfuhr der eXXpress, dass auf Social-Media-Plattformen ein Foto von Karl Nehammer geteilt wird, in dem ihm unterstellt wird, über den Zeitpunkt der Corona-Infektion gelogen zu haben: “Bombe: Info aus sicherer Quelle: Nehammer war mit Familie und PS (Personenschützer, Anm.) am Katschberg urlauben. Er ist mit Lehrern auf der Gamskogelhütte dicht zusammengesessen.”

Das geteilte Foto des Kanzlers mit den Lehrern soll also “beweisen”, dass die Corona-Infektion schon viel früher passiert sei.

Nach Skiurlaub war Nehammer noch nicht infiziert.

“Das ist wirklich mies”, ärgert sich eine Vertraute des Kanzlers. So sei klar: Der Kanzler hat sich auch beim Skiurlaub “immer an die 2-G-Regeln gehalten, auch beim einzigen Gruppenfoto in einer Skihütte”.

Außerdem sei das Bild bereits am 29. Dezember aufgenommen worden, also vor mehr als neun Tagen. Zitat aus dem Kanzleramt: “Nach der Rückkehr nach Wien ist der Bundeskanzler natürlich auch getestet worden – dieser Corona-Test war negativ. Er hat sich eindeutig danach infiziert.”

Kanzler geht's gut, er hat keine Symptome

Die Handschrift dieser Social-Media-Attacke auf den ÖVP-Parteichef erinnert an frühere Aktionen aus dem Umfeld eines SPÖ-nahen Beraters: Ein Teil der Message stimmt, der Rest wird so verdreht, dass er dem politischen Gegner schadet. Verräterisch ist auch die Abkürzung “PS” für die Personenschützer der Kanzlers: Ein Twitter-User, der zufällig dieses Foto erhalten hat und später teilt, würde vermutlich “Bodyguards” oder “Cobra-Beamte” schreiben.

Dem Kanzler geht’s übrigens gut: Er hat keinerlei Symptome und arbeitet zu Hause. Am Dienstag kann er sich “freitesten”. Seine Familie, die natürlich mit ihm im Skiurlaub war und mit ihm in einem Appartement gewohnt hat, wurde bisher nicht infiziert – auch das spricht gegen das von politischen Gegnern verbreitete Gerücht.

"Bombe": So verbreiten politische Gegner das Skihütten-Gerücht
Ihm geht's gut: Karl Nehammer arbeitet aktuell von zu Hause aus.