„15 Tage sind wir schon unterwegs in den Wäldern“, berichtet ein Somalier. „Seit vier Tagen haben wir nichts gegessen, aus Pfützen getrunken. Wir können nicht mehr.“ Er wäre fast ertrunken in einem der Flüsse, durch den die Flüchtlinge schwimmen mussten auf ihrem Weg nach Westen. Ein anderer aus der Gruppe versank im Sumpf, musste von den anderen aus dem Schlick gezogen werden.

Verzweifelte Helfer

Polnische Flüchtlingshelfer um den Parlamentsabgeordneten Franek Sterczewski (33) haben die Gruppe nahe dem Dorf Maruszek entdeckt. Aktivisten streifen seit Monaten durch das Grenzgebiet, suchen nach Hilfsbedürftigen, die aus Afghanistan, Syrien, Afrika über den Flughafen Minsk und danach per Bus an die Grenze nach Polen gereist sind, berichtet „Bild“.
Vergeblich versuchen diese Helfer, den Migranten neue Schuhe anzuziehen. Doch die Füße sind so geschwollen, dass ihnen kein Stiefel passt. Barfuß humpeln sie zum Krankenwagen, um sich versorgen zu lassen, heißt es in dem Bericht weiter.

Setzt sich nicht nur für Flüchtlinge ein: Der polnische Politiker Franek Sterczewski (l.)Screenshot: Twitter

Mit Äxten und Steinen gegen Grenzschützer

Freilich gibt es von der EU-Außengrenze auch ganz andere Bilder. Grenzsoldaten werden von Migranten mit Steinen beworfen, Zäune gewaltsam eingerissen. Das geht aus Videos des polnischen Grenzschutzes hervor. Die Regierung in Warschau reagiert nun auf den gestiegenen Andrang an Flüchtlingen und hat grünes Licht für den Bau einer befestigten Grenzanlage an der Grenze zu Belarus gegeben. Präsident Andrzej Duda wird das Gesetz voraussichtlich in den kommenden Tagen mit seiner Unterschrift in Kraft setzen.