Es war definitiv nicht das Wochenende für Red Bull. Gleich zwei Ausfälle musste man beim Großen Preis von Australien hinnehmen.  “Zwei Ausfälle sind natürlich unglaublich”, betonte Verstappen im Interview mit dem ORF nach dem Rennen. In den vergangenen Jahren sei er mit der Zuverlässigkeit des Autos immer zufrieden gewesen, heuer beendete der Niederländer nur eines von drei Rennen, als er in Jeddah vor Leclerc gewann. “Es ist nicht, wie es sein muss. Wenn man um eine Meisterschaft kämpft, kannst du nicht schon zwei Ausfälle haben.” Teamchef Christian Horner nannte das Ergebnis “extrem frustrierend”.

Verstappen musste seinen Boliden in Melbourne 20 Runden vor Schluss aus Sicherheitsgründen abstellen. Laut Berater Helmut Marko trat eine große Menge an Benzin aus. Marko konnte Ferrari nach dem Rennen nur Beifall spenden. “Ferrari war hier – da kann man nur gratulieren – eine Klasse für sich”, sagte der Steirer nach dem Erfolg von Charles Leclerc und dem technischen K.o. von Weltmeister Max Verstappen. Melbourne habe zwei Probleme aufgedeckt: die mangelnde Zuverlässigkeit und Probleme mit dem Reifenmanagement. “Aufgeben tun wir nicht, aber es war ein herber Rückschlag.”

Laut Helmut Marko ist die Ursache für das frühzeitige Aus von Verstappen noch nicht bekannt. Es müsse allerdings etwas “etwas Gravierendes gewesen sein”. Schon beim Auftakt in Bahrain hatte es Probleme mit dem Benzinsystem gegeben, beide Autos blieben vor Ende des Rennens stehen. An einen unmittelbaren Zusammenhang wollte Marko allerdings nicht glauben. “Damals ist kein Benzin zum Motor gekommen, jetzt ist Benzin nach außen gekommen.”

Pechvogel Sebastian Vettel

Sebastian Vettel feierte in Australien nach seiner Corona-Erkrankung ein Comeback. Der Aston Martin-Fahrer (34) schied nach einem Fahrfehler im Australien-Grand-Prix aus. Wegen einer Corona-Infektion hat der Heppenheimer die ersten zwei WM-Läufe verpasst. Allerdings war sein späterer Einstig einer zum Vergessen: “Vielleicht wollte ich zu früh zu viel”, sagte Vettel selbstkritisch.

Vettel krachte in der 24. Runde im Albert Park Circuit in Melbourne in die Streckenbegrenzung. Bereits zuvor hatte es einen unfreiwilligen Ausflug ins Kiesbett gegeben. “Ich habe es vielleicht ein bisschen zu sehr versucht und habe das Auto verloren”, sagte der Ex-Weltmeister. Bereits am Samstag war er im Training in die Bande gekracht. Die Mechaniker hatten alle Hände voll zu tun. Sein Wagen konnte gerade noch rechtzeitig zusammengeflickt werden. Allerdings reichte es in der Qualifikation nur für eine schnelle Runde. Deswegen ging es nur von Platz 17 in den insgesamt dritten WM-Lauf der Saison. “Es war das erste Mal unter Rennbedingungen, aber die Fahrt war am Ende etwas zu kurz.”

Probleme gab es auch am Freitag, als der Motor streikte und Vettel das zweite Training komplett verpasste. Für eine verbotene Fahrt auf einem Motorroller auf der Strecke zurück zur Box wurde er zudem mit einer Geldstrafe über 5000 Euro belegt, weitere 600 Euro wurden fällig, nachdem er am Samstag in der Boxengasse schneller als erlaubt unterwegs war. “Ich bin frustriert, aber wir haben versucht, was wir können”, bilanzierte Vettel den Trip nach “Down Under”. Das nächste Rennen steigt bereits in zwei Wochen in Imola (Italien).